Suppenkasper Gastro-Test: Suppen in Leipzig

Wir haben uns mal umgeschaut, wo ihr euch in Leipzig gemütlich durch die Suppenkarte schlürfen könnt.

„Du musst die Suppe auslöffeln, die du dir eingebrockt hast!“ Wir haben diese altbekannte Volksweisheit zum Gastro-Test mal kurzerhand ganz wörtlich genommen und geschaut, wo ihr neben den Klassikern vor allem exotischere Suppen bekommt. Und während der kalten Monate gibt es schließlich kaum Besseres als eine wohltuende, heiße Brühe in molligem Ambiente zu genießen. Folgt uns also durch die Leipziger Suppenlandschaft und schaut, wo man sich hier am besten durchschlürft! 

Testsieger: Umaii Ramenbar

© Lucas Böhme
Speisen und Getränke: 5/5
Ambiente:4/5
Service: 5/5 

Umaii bedeutet auf japanisch lecker, Ramen ein vollwertiges Suppengericht, und in dieser Hinsicht verspricht die Umaii Ramenbar in keinster Weise zu viel. In einer sauberen Umgebung mit modernem und anmutendem Ambiente entscheiden wir uns neben dem obligatorischen Tee für den KokosRamen mit Nudeln, Hähnchen, Paprika, Bambus, Mais, Pak Choi, Lotuswurzel, Sojasprossen, Zwiebeln und Cashew-Nüssen. In rekordverdächtigen sechs Minuten kredenzt uns die Küche eine üppig gefüllte und leckere Schüssel, die ihre 6,90€ allemal wert ist, frisch schmeckt und höchstens in Sachen Würze noch Wünsche offen lässt. Doch da schafft ein schneller Handgriff zu den auf jedem Tisch bereitstehenden Soßen rasch Abhilfe und erlaubt es, ganz nach eigenem Geschmack nachzuwürzen. Die dunklen Möbel und das gedämpfte Licht machen den Ort perfekt für eine gemütliche Auszeit an einem kalten Wintertag. Ein freundlicher Kellner steht für unsere Wünsche bereit und gibt souverän Auskunft bei Nachfragen zu den einzelnen Menüs.

Fazit: Der Umaii Ramenbar, nach eigenen Aussagen „Mitteldeutschlands erste Ramenbar“, ist ein langes Dasein nur zu wünschen!

Soupar Summarum

© Julia Derschizkaja
Speisen und Getränke: 4/5
Ambiente: 5/5
Service: 3/5

Klein, aber fein kommt die Suppenbar daher, denn sie bietet genügend Platz für hungrige Mäuler und erschöpfte Gemüter, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Das Angebot fächert sich breit: von rustikalen Brühen bis zur Gourmetsuppe, von herzhaften Kräutern bis zu fruchtig-süßen Noten. Jede Woche werden sechs Suppengerichte angeboten, die als Art Büfett aufgestellt werden. Für 10,90€ probiert man sich einmal durch alle Suppen. Wir entscheiden uns für eine Blumenkohl–Basilikum-Frischkäsesuppe für 5,40€. Die Suppe wird sehr schnell und heiß dampfend serviert. Sie ist gut gewürzt und cremig, doch hatten wir uns durch den Frischkäse etwas mehr Leichtigkeit versprochen und der Blumenkohl in der Suppe ist einen Tick zu dominant. In Kombination mit dem gereichten Weiß- und Schwarzbrot ergibt es trotzdem ein leckeres Essen, das uns satt macht und aufwärmt. Minuspunkte jedoch beim Service – die Kellnerin bedient uns mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit und Unsicherheit. 

Fazit: In Lage, Angebot und Ambiente hat uns die Soupbar überzeugt. Liebe Kellnerin, ein kleines Lächeln hätte dir so super gestanden. 

Suppentempel

© Julia Dereschizkaja
Speisen und Getränke: 5/5
Ambiente:4/5
Service: 4/5

Schon beim Eintreten strahlt der Suppentempel eine angenehme Ruhe aus. Empfangen werden wir von einer gelassenen Bedienung und einer abwechslungsreichen Karte, welche neben Suppen u.a. auch Salate, Focaccia und Desserts bietet. Je nach Stärke des knurrenden Magens gibt es kleine (2,90€), mittlere (4,30€) oder große (5,40€) Portionen. Wir wählen schließlich eine Kürbis-Mango-Zimt-Suppe mit Sahnehäubchen für 4,30€. Während unser Süppchen frisch zubereitet wird, knabbern wir schon mal am uns gereichten Gewürzbrot mit Nelken und Anis. Nach drei Minuten bekommen wir unsere  Suppe und sind glücklich über unsere Wahl! Die Mangostückchen sorgen für angenehme Frische, während gleichzeitig ein feiner Hauch von Zimt die passende Winterstimmung herbeizaubert – ein kulinarisch gelungener Mix! Im Suppentempel stehen wöchentlich neue Suppen auf dem Plan, über die ihr euch online informieren könnt. 

Fazit: Der Suppentempel versetzt uns in die Zeit der großen Kinderaugen zurück. Das ist der richtige Ort zum Träumen und Suppe schlürfen!

Toskana

© Julia Dereschizkaja
Speisen und Getränke: 4/5
Ambiente: 4/5
Service: 5/5

Auch im Herzen von Leipzig finden alle Suppenfans ein Plätzchen zum Verweilen und Genießen. Das Toskana punktet vor allem mit seiner Lage und seinem mediterranen und familiären Flair. Positiv überrascht sind wir sofort von der freundlichen Bedienung, die den Gästen mit Rat und Tat zur Seite steht. Das Suppenangebot lässt sich mit „klassisch“ am besten beschreiben. Neben Tomatensuppen und Brühen kommen hier auch Vegetarier voll auf ihre Kosten. Unsere Wahl fiel letztendlich auf die „Tortellini in Brodo“ für 4,50€, eine traditionelle Fleischbrühe mit Tortellini. Nach einer kurzen Wartezeit, in der wir die entspannte Atmosphäre genießen, kosten wir den ersten Löffel. Nach unserem Geschmack war zu viel Salz in die Brühe gerutscht, doch überzeugten die hausgemachten Tortellini mit ihrer zarten Fleisch- und Gemüsefüllung umso mehr! Allgemein setzt das Toskana auf italienische Gewürze und klassische Pizza- und Pastarezepte.

Fazit: Freunden der exotischeren Küche vielleicht zu simpel, wir jedoch wurden satt und glücklich!l

Tuk Tuk

© Lucas Böhme
Speisen und Getränke: 3/5
Ambiente: 4/5
Service: 3/5

Auch in Leipzig lässt sich ein kleines Stückchen Thailand erhaschen. Das Tuk Tuk in der Münzgasse vermag nach dem Betreten zunächst mit einer stilechten Atmosphäre aus Lampen, Wandverzierungen und Bildern zu punkten, alles wirkt sehr liebevoll-traditionell und nicht beliebig austauschbar. Der Beiname „Land des Lächelns“ trifft allerdings auf die Kellnerin weniger zu, die zunächst etwas gestresst wirkt, jedoch schnell umschaltet. Auf ein rasch serviertes Glas Grüntee folgt nach akzeptablen 15 Minuten Wartezeit eine Garnelensuppe mit Zitronengras, Thai-Kräutern, Pilzen, Chili und Kokosmilch, die wir uns mit angenehm süß-saurem Geschmack und Schärfe munden lassen. Leider ist unsere Brühe jedoch recht lieblos angerichtet, leicht wässrig und nur bescheiden mit Zutaten aufgefüllt. Die nette Umgebung mit dezenter Musik im Hintergrund kann nicht über ein nur mäßiges Essen hinwegtäuschen, von dem wir für 4,50€ mehr erwartet hätten.

Fazit: In uns bleibt ein verbesserungswürdiger Eindruck eines sonst sehr angenehmen Restaurants zurück – schade!für Neugierige