Dorfidylle und Badestrand Unterwegs im Leipziger Umland: #12 Gemeinde Großpösna

Fünf Ortsteile bilden, südöstlich von Leipzig, die Gemeinde Großpösna. Was genau es in jedem Einzelnen von ihnen zu entdecken gibt, verraten wir euch im neuesten Teil unserer Umlandreihe.

Der Störmthaler See in der Gemeinde Großpösna lädt mit seinem glasklaren Wasser zum baden und entspannen ein

Erreichen könnt ihr Großpösna und die dazugehörenden Dörfer in 20 bis 30 Minuten mit dem Auto. Mit dem ÖPNV kann die Anfahrt schon mal bis zu 45 Minuten dauern. Durch die Nähe zum Leipziger Neuseenland sind alle Ortschaften durch Radwege miteinander verbunden, deshalb bietet sich besonders ein Tagesausflug mit dem Fahrrad an. In Großpösna stehen vor allem Flora und Fauna im Vordergrund. Südlich des Ortes befindet sich der 600 Hektar große Wald „Oberholz“.

Dort kann man entschleunigende Spaziergänge unternehmen und entlang eines Natur- und Jagdlehrpfades alles über die Geschichte und Nutzung des Areals erfahren. Ein großes Wildgehege bietet zudem die Möglichkeit, einen Blick auf einige Bewohner:innen des Waldes zu werfen. In der Nähe des Oberholzes liegt der Botanische Garten für Arznei- und Gewürzpflanzen. Der Garten ist bei freiem Eintritt ganzjährig geöffnet. Er wurde bereits im Jahr 1936 angelegt und soll dazu dienen, das Wissen um die Nutzung von Heil- und Wildpflanzen zu erhalten. Getragen vom Soziokulturellen Zentrum KuHstall e. V.finden hier auch viele Veranstaltungen im Grünen statt.

Botanischer Garten Großpösna
Der Botanische Garten eignet sich perfekt um in ruhe ein Buch zu lesen und sich eine Auszeit vom Tag zu gönnen.
Kohle und Wasser

Störmthal wird besonders durch seine direkte Lage am gleichnamigen See geprägt. Wo einst ein großer Tagebau ein Loch in die Landschaft riss, schlagen jetzt die Wellen an den Badestrand. Aber die Geschichte des Kohleabbaus ist nicht vergessen. Zwischen Störmthaler und Markkleeberger See gelegen macht der Bergbau-Technik-Park diesen vergangenen Teil der Industriekultur von März bis September weiterhin erlebbar. Nach der Stilllegung des Tagebaus und der Flutung des Restloches wurde eine Seenlandschaft geboren, die viele Möglichkeiten für Wassersport und entspannte Schifffahrten bietet. Das Highlight des Sees ist die VINETA.

Sie ist gleichzeitig ein Mahnmal sowie ein Veranstaltungsort. Ihr Aussehen soll an die Kirche des ehemaligen Ortes Magdeborn erinnern, welcher dem Kohleabbau weichen musste. Die Magdeborner Halbinsel wurde ebenfalls nach dem verlorenen Dorf benannt. Auf der kleinen Landzunge befinden sich heute ein Hafen und das Ferienresort LAGOVIDA. In diesem Jahr findet dort vom 19. bis zum 21. August auch das Highfield Festival statt. Auf der Suche nach idyllischen Flecken für eine Pause solltet ihr unbedingt für einen (oder mehrere) Eierkuchen beim Speisewagen No. 51am Ostufer des Sees halt machen. Von dort ist es auch nicht weit bis zum Café im Pfarrhaus, wo man bei Kaffee und selbst gemachten Kuchen im Vorgarten unter schattigen Bäumen entspannen kann.

Cafe im Pfarrhaus Großpösna
Gemütlich bei Kuchen und Kaffee kann im Café im Pfarrhaus eine Pause eingelegt werden.
Dorfidylle mit Kunst

Bei der Fahrt durch Dreiskau-Muckern fallen sofort die schönen Dreiseithöfe auf, die das gesamte Dorf durchziehen. Zu Beginn der 1990er Jahre sah das noch ganz anders aus, denn es drohte das Abbaggern. Das konnte zum Glück abgewendet werden und der gesamte Ort wurde unter Denkmalschutz gestellt. Durch viel privates Engagement gelang es, die verfallenden Gebäude zu retten. Dreiskau-Muckern ist heute ein idyllisches Kleinod und bietet besonders Künstler:innen aus der Umgebung viel Raum sich zu entfalten. Einen guten Anlaufpunkt für die Entdeckung sowohl künstlerischer als auch kulinarischer Schätze bietet der Gemeinschaftsladen für schöne Dinge im Hof von Familie Hiller. Auf einem ehemaligen Heuboden findet ihr alles von Marmelade und Eierlikör bis hin zu Spiegeln und handgefertigter Keramik. Wenn ihr von dieser Shoppingtour erschöpft seid, empfehlen wir euch einen Besuch im Café „Gasthof Muckern“. Anstatt deftiger Hausmannskost werden dort selbst gebackene Kuchen und Torten sowie vegetarische Suppen angeboten.

Gemeinschaftsladen Dreiskau-Muckern
Der Gemeinschaftsladen bietet für jeden das passende Produkt direkt aus der Gemeinde Großpösna und der Region.

Das Zentrum von Güldengossa bildet das Barockschloss aus dem Jahr 1720. Es befindet sich im Privatbesitz der Familie Geiger, die im Schloss eine Verkaufsstelle für Edelmetalle betreibt. Das Gebäude selbst kann nicht besichtigt werden, aber der Park ist einen Besuch wert. Die Völkerschlacht in Leipzig hat besonders in Seifertshain ihre Spuren hinterlassen. Das Sanitäts- und Lazarettmuseum im ehemaligen Schulhaus erzählt die Geschichte der medizinischen Versorgung während der Schlacht. Die Darstellung ist vielleicht nichts für schwache Nerven, bildet aber einen wichtigen Aspekt dieses historischen Ereignisses ab.

Güldengossa Schloss Großpösna
Das prunkvolle Tor verrät, dass sich der Adel früher gern im Barockschloss der Gemeine Großpösna getroffen hat.

Event-Highlights

Kultur am Dispatcherturm | bis 1.9.

Konzerte am Störmthaler See I jeden Donnerstag 18 – 20 Uhr

Highfield-Festival | 19. bis 21.8.