Auf den Spuren der Körperlichkeit gfzk: „Looking for a new Foundation“

In der aktuellen Ausstellung „Looking for a new Foundation“ in der Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfzK) geht es den Künstler:innen um das Sichtbarmachen und die Bedeutung der Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Körper. Noch bis zum 20. August habt ihr die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen.

© Julia Machhausen

Das Leben geht nicht spurlos an unseren Körpern vorbei. Das Erlebte manifestiert sich auf unserer Haut, in unseren Gesten, in unserem Wesen. Mal dient der Körper als Projektionsfläche, mal als Austragungsort von Machtkämpfen, mal als fleischgewordene Geschichte. Mithilfe verschiedener Medien wie Fotografie, Installation, Performance und Textildesign fordern die jungen Künstler:innen den Betrachtenden auf, den Körper sowohl als Ausdruck unser Selbst als auch als Spiegel unserer Welt, zu begreifen. Die Gäste begegnen dabei der ganzen Palette des Körpererlebens.

© Julia Machhausen

Lesearten des Körpers

Vom Gefühl der Ohnmacht, greifbar gemacht in einer Fotografie von Cihan Çakmak, in der eine junge Frau in den Spiegel schaut, ohne sich darin widergespiegelt zu finden, bis hin zum Ausdruck von Emanzipation, sind alle menschlichen Zustände vertreten. So macht beispielsweise Pennie Key auf die subtile Ambivalenz des für sie als selbst ermächtigend erlebten Kampfsport aufmerksam, indem sie in ihren Bildern und Objekten das Spannungsverhältnis aus gewaltsamer Männlichkeit und Intimität, wenn nicht gar Homoerotik des Kampfes einfängt. Weitere Arbeiten von Alexis Blake, Vajiko Chachkhiani, Tatjana Stürmer und Leyla Yenirce runden die Ausstellung ab. Die Künstler:innen lassen ihr Wissen aus unterschiedlichen Bereichen wie Dichtung, Gestaltung, Tanz, Bewegungstherapie, Kampfsport oder Sexarbeit in ihre Arbeiten einfließen, heißt es seitens GfzK. In „Looking for a New Foundation“ geht es vor allem um die Suche nach neuen, widerständigen Lesearten des Körpers und um die Handlungsmacht, von der selbstbestimmte Haltungen, Äußerungen und auch Gesten ausgehen.

© Cihan Cakmak

Das Thema des Sichtbarmachens ist immer auch ein feministisches und verweist somit bereits auf kommende Projekte. Und mit Ausstellungen allein ist es auch noch nicht getan. Die GfzK plant feministisch geprägte Orte in ganz Leipzig mit der neuen App „Re*mapping Leipzig“ und in Zusammenarbeit mit dem gesellschaftskritischen Magazin „Outside the Box“ sichtbar zu machen.

Galerie für Zeitgenössische Kunst | Karl–Tauchnitz-Str. 9 – 11

Öffnungszeiten:
Di – Fr, 14 – 19 Uhr
Sa & So, 12 – 18 Uhr
mittwochs freier Eintritt

Mehr Informationen unter: https://gfzk.de/aktivitaeten/ausstellungen/aktuell/

Instagram: gfzk.leipzig