Schalom – 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland Jüdische Woche

Jüdische Woche: Schalom – 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Vom 27. Juni bis zum 4. Juli 2021 finden in Leipzig mehr als 120 Veranstaltungen im Rahmen der Jüdischen Woche statt, die ein vielschichtiges Programm bietet, um jüdisches Leben sowohl analog als auch digital sichtbar und erlebbar zu machen. Wir stellen euch die Jüdische Woche vor und haben eine kleine Auswahl besonderer Programm-Highlights zusammengestellt.

 

© Victoria Strukovskaya on unsplash
Kunst und Kultur sollen während der Jüdischen Woche nicht nur gezeigt, sondern erlebbar gemacht werden. Von Konzerten, Lesungen und Filmen über Vorträge und Zeitzeug:innen-Gespräche bis hin zu Tanz und Theater – das Programm ist so vielseitigwie die jüdische Kultur selbst. Bereits seit 1995 findet die Jüdische Woche im Zweijahresrhythmus in Leipzig statt – in diesem Jahr also schon zum 14. Mal. Die diesjährige Veranstaltungswoche ist dem bundesweiten Festjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gewidmet. Denn: Im Jahr 321 n. Chr. lässt der römische Kaiser Konstantin öffentlich bekanntmachen, dass Juden städtische Ämter im damaligen Colonia Agrippina (heutiges Köln) bekleiden dürfen und auch sollen. Es ist die erste urkundliche Erwähnung und das früheste schriftliche Zeugnis jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Das noch heute im Vatikan aufbewahrte Schriftstück zeigt, dass die jüdische Kultur seit der Spätantike ein wichtiger Bestandteil europäischer Geschichte und Kultur ist. Die jüdische Woche in Leipzig knüpft thematisch an das Motto dieses deutschlandweiten Festjahres an. Dabei geht es auch um die Geschichte jüdischen Lebens in Leipzig. So lädt die Stadt parallel zur Jüdischen Woche immer auch gebürtige Leipziger:innen  jüdischen Glaubens ein, um über ihre Erlebnisse und Erinnerungen aus Leipzig zu berichten (dieses Jahr pandemiebedingt online).

 

© David Holifield on Unsplash
 

Germans & Jews – eine neue Perspektive

(Dokumentationsfilm)

75 Jahre nach Kriegsende beleuchtet Regisseurin Janina Quant die hochsensible Beziehung zwischen nichtjüdischen Deutschen und in Deutschland lebenden Juden und Jüdinnen, indem sie u. a. die Frage stellt, ob sie sich jemals in Deutschland zu Hause fühlen können.

27.6.21 | 13 – 15:30 Uhr | Passage Kinos

  

Eröffnung der Jüdischen Woche

(Konzert auf dem Augustusplatz)

Um Sichtbarkeit herzustellen, findet die Eröffnung der Jüdischen Woche zum ersten Mal im öffentlichen Raum statt. Das Eröffnungskonzert ist zwar nur für geladene Gäste, die Veranstaltung, die die jüdische Geschichte musikalisch erzählt, wird aber live gestreamt und ist somit für alle zugänglich.             

27.6.21 | 15 – 16:30 Uhr | Augustusplatz bzw. online

  

„Der glücklichste Mensch der Welt“ von Eddie Jaku

(Gespräch und Lesung)

Eddie Jaku ist 100 Jahre alt und Holocaust-Überlebender. Er wurde 1920 in Leipzig geboren. Seine Familie wird mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verraten und nach Auschwitz deportiert. Eddies Eltern werden ermordet, er selbst überlebt und wandert 1950 nach Australien aus, wo er bis heute lebt.

28.6.21 | 10 – 11 Uhr | YouTube-Kanal der Jüdischen Woche Leipzig

Verlegung neuer Stolpersteine

Die 10×10 cm großen Stolpersteine sind Erinnerungsmale, die vor den ehemaligen Wohnorten verfolgter, deportierter und vom Naziregime ermordeter Juden und Jüdinnen, Sinti und Roma, politisch und konfessionell Verfolgter, Homosexueller und Kranker verlegt werden, um auf das Leid der Menschen in der Nachbarschaft aufmerksam zu machen.

29.6.21 | 10 – 16 Uhr | Mehr Infos zur Verlegung unter: www.stolpersteine-leipzig.de

Heimat. Eine emotionale Sandgeschichte 

(Sandtheater)

Von der Entstehung der ersten Synagogen bis zu Pogromen und zur Shoa, der Nachkriegsgemeinde, der Zuwanderung und dem jüdischen Leben heute: Mit Bildern aus Sand wird 1.700 Jahre jüdische Geschichte in Deutschland erzählt.

29.6.21 | 20 – 22 Uhr | Central Kabarett (Blauer Salon) | www.centralkabarett.de

 

Le Chaim – Auf das Leben.

(Kleines jüdisches Straßenmusikfestival)

Die Grimmaische Straße ertönt bei diesem Straßenmusikfest in den unterschiedlichsten Klängen jüdischer Musik und Melodien, von klassisch über Klezmer bis modern.

2.7.21 | 15 – 18 Uhr | Grimmaische Straße (Innenstadt)

 

Internationales Fußballfreundschaftsspiel für Demokratie und Toleranz 

Ein Freundschaftsspiel zwischen dem Leipziger Traditionsverein BSG Chemie Leipzig e. V. und dem israelischen Kultverein Betar Nordia Jerusalem.  

3.7.21 | 15 – 19:30 Uhr | Alfred-Kunze-Sportpark

Daffkes – Das gibt´s nur einmal, das kommt nicht wieder! Lieder und Chansons aus den 20er Jahren 

Die Zeit der 20er Jahre wird durch Daffkes zurück ins Leben gerufen auf elegante und ergreifende Art. Doch auch differenziert wird diese Zeit bis zum Krieg beleuchtet. Es geht um Flucht, Vertreibung und Identitätssuche.   

3.7.21 | 20-22 Uhr | Kirchenruine Wachau

Mehr Infos zu allen Veranstaltungen unter:

www.ariowitschhaus.de | www.2021jlid.de | Instagram: ariowitschhaus und juedischewocheleipzig