Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben derzeit einen Lauf. 9:3 Punkte hatten die Grün-Weißen in den
vergangenen sechs Spielen vor der Partie gegen Erlangen geholt und sich dadurch viel Selbstvertrauen
erkämpft. „Jetzt wollen wir auch die restlichen drei Saisonspiele gewinnen!“, hatte Torjäger Philipp
Weber vor der Begegnung als Marschroute vorgegeben. Gegen die Mittelfranken vom HC Erlangen sollte
am Donnerstagabend in der heimischen ARENA der erste Schritt gemacht werden.
Doch die Partie gegen die Männer aus der Metropolregion Nürnberg entwickelte sich zur Nervenschlacht.
Führung, Ausgleich, Rückstand – Rückstand, Ausgleich, Führung – Führung, Ausgleich, Rückstand…
Ein Auf und Ab über die komplette Spieldauer von 60 Minuten prägte die intensive Auseinandersetzung,
sodass selbst die größten Handballexperten unter den 3769 Handballfans in der ARENA Leipzig den
Spielausgang bis zur letzten Minute nicht prognostizieren konnten.
Schon in der Anfangsphase ging es hin und her. Wiesmach, Rojewski und zweimal Weber hatten jeweils
eine Antwort auf die Erlanger Führungstreffer zum 0:1, 1:2, 2:3 und 3:4 parat. Doch obwohl Hexer Milos
Putera beim Stand von 4:4 die erste Parade auspackte, erarbeite sich Erlangen nach zehn Spielminuten
erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung. Leipzig war prompt zur Stelle und glich zum 7:7 bzw. 8:8 aus, nach
drei Paraden in Folge von Putera sorgten Wiesmach, Esche und Rojewski sogar für eine 11:8-Führung.
Die körperkulturellen Handballer schienen die Partie acht Minuten vor der Pause im Griff zu haben. Als
jedoch plötzlich ein Halbzeitstand von 12:14 für die Gäste auf der Anzeigetafel leuchtete, rieben sich
einige Leipzig-Fans verdutzt die Augen.
Kurz nach Wiederanpfiff enteilte der Tabellenneunte aus Erlangen dann sogar auf vier Tore (13:17). Auch
das sollte an diesem hochspannenden Handballabend allerdings gar nichts heißen, denn die Leipziger
benötigten lediglich vier Minuten, um diesen Rückstand abzuknabbern und schließlich durch den
inzwischen eingewechselten Franz Semper erneut auszugleichen. Gabala, Binder und Weber waren dann
die Protagonisten, die den SC DHfK Leipzig mit einer 24:21-Führung wieder auf die Siegerstraße
brachten. Zwischendurch konnte Tormann René Villadsen zudem zwei Siebenmeter der Erlanger
vereiteln. Doch passend zum Spielverlauf war der Widerstand des Gegners auch durch diesen
Zwischenspurt noch nicht gebrochen und fünf Minuten vor dem Ende war der Ausgang dieser Begegnung
beim 24:24 erneut völlig offen.
In den letzten Minuten der Partie hatten dann DHfK-Keeper Milos Putera seinen großen Auftritt. Erst
parierte der „Hexer“ einen völlig freien Wurf von außen und verhinderte damit den 25:26-Führungstreffer
der Gäste. Nachdem Aivis Jurdzs den Ball aus größter Bedrängnis genau unter die Latte des HCE-Tores
legte und dadurch Leipzig die Nase wieder mit einem Treffer vorn hatte, war es erneut Milos Putera, der
den letzten Erlanger Wurf spektakulär entschärfte. Dass Niclas Pieczkowski in der Schlusssekunde noch
eine Konterchance ausließ, ging im Jubel der Handballfans, unter ihnen auch die deutsche Skilauf-
Nationalmannschaft, völlig unter.
SC DHfK Leipzig – HC Erlangen 26:25 (12:14)
Torschützen SC DHfK: Weber 6, Semper 4, Wiesmach 4, Gebala 3, Pieczkowski 3, Binder 2, Rojewski 2,
Esche 1, Jurdzs 1.
Torschützen HC Erlangen: Büdel 9/3, Schröder 4, von Gruchalla 4, Kellner 3, N. Link 2, Schäffer 2,
Murawski 1
Siebenmeter: Leipzig: keinen, Erlangen: 3/6
Zeitstrafen: Leipzig: keine, Erlangen: 6 Min
Zuschauer: 3797 Handballfans in der ARENA Leipzig
Quelle: SC DHfK Leipzig