Kummer lohnt sich nicht? Leipziger Bands im Focus #130: GRXAY

Kummer lohnt sich nicht? Für den Leipziger Musiker “GRXAY” schon. Sentimental, dynamisch, wütend nimmt er uns mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle zwischen Liebe und Hass, Akzeptanz und Ablehnung.

Auf seine Debut-EP „Taub EP Part I“ im Jahr 2021 folgte 2022 die „Taub EP II“. Mit Songs wie „Is Okay“, „Ist meine Liebe was Wert?“, „Bitte lass es regnen (Anna)“ und „Saphire auf Eis“ lässt GRXAY seinen Emotionen freien Lauf. Nun folgt am 19. Mai die neuste Veröffentlichung mit „28 Grad: Maikälte“.

© Felix Fröhlich

Kein Genre Keine Grenzen

GRXAY, geboren in Leipzig, fand mit 14 Jahren zu seinem Instrument – der Gitarre. Inspiriert durch Kurt Cobain und Silver Chain, probierte sich der Teenager aus und wurde zum Bandmusiker. Noch bis 2020 tourte der Künstler mit der Leipziger Deathcoreband Walking Dead on Broadway durch die Republik und darüber hinaus, bis nach Japan. Doch jede wilde Bandzeit hat ein Ende – besonders dann, wenn eine Pandemie vorbeizieht. Und so wurde aus dem Gitarristen Michael der Solokünstler GRXAY. Auf ein Genre möchte GRXAY sich derzeit nicht festlegen. Zu unterschiedlich und kontrastreich die Einflüsse und Elemente. Am ehesten noch Emo-Pop. Und wenn GRXAY im Studio ankommt, dann nicht ohne selbst geschriebene Texte und Riffs. Produziert wird in Bochum, wo Markus Schlichtherle, genannt „Ecki“, sich dann an die Mischpulte setzt. Emotionales Storytelling gepaart mit melodischen Gitarrenriffs, rhyth-mische Dancebeats, Grunch- und Trap-Elemente treffen auf Singer-Songwriter-Charme und zeichnen GRXAY aus.

© Felix Fröhlich

Sad Story, Happy Beat

Wer Songtitel, wie „Absturz“, „Trümmerfeld“ und „Trennungskind“ anhört, dem dürfte schnell klar werden: Hier geht es nicht um Gute-Laune-Pop (wie wir ihn vielleicht von anderen Künstlern die letzten Jahre zu erwarten hatten). Warum diese Texte, haben wir GRXAY gefragt. Aus Selbsttherapie antwortet er, weil es raus muss. Um Menschen, denen es ähnlich geht, zu sagen: „Hey, Du bist nicht allein mit deinen Gefühlen und Gedanken!“

Das Pandemieprojekt startete in und vielleicht auch wegen einer für den Künstler schwierigen Phase. Band-Aus. Lockdown. Keine Festivals. Keine Konzerte. Keine Kunst. Aber GRXAY steht nicht still, GRXAY bearbeitet seine Gefühlswelt und verwandelt sie in zugängliche Musikstücke zum Mitfühlen. „Für alle, die mal struggeln und sich damit identifizieren können.“ Aber dennoch lassen uns die Beats immer entscheiden, wie sehr wir uns gerade in eben jene Welt begeben möchten. Ob Festival oder Klubkonzert.Auf jeden Fall sind wir gespannt, wie es weitergeht und wann wir ihn endlich auf der Bühne sehen, fühlen, hören können. Also: Wachsam bleiben!

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