„Für Pop sind wir zu hart, für Metal viel zu soft, für Rock zu funky“ Leipziger Bands im Fokus #115: Kamee Kazee

Einheit: Dieser Begriff kommt in Gedankenan die vier Bandmitglieder Tim Terborg (Gesang), Kevin Lee Fiedler (Gitarre), Flo Hohmann (Schlagzeug) und Phil Wilhelm (Bass) immer wieder auf. Für „Kamee Kazee“ sind sie vor drei Jahren gemeinsam aus der Region Mannheim nach Leipzig gezogen, um die Musikwelt im Steilflug zu erobern.

© Kamee Kazee

„Die Idee, dass du dich selbst zugunsten dieses Kunstprojekts, dieses einen Flugs aufgibst“, sei der Impuls für die Wahl des Bandnamens gewesen, erklärt Kevin Lee Fiedler. „Die Wortbedeutung beinhaltet, sich für etwas komplett aufzuopfern“, ergänzt Flo Hohmann. Als zentrales Element definieren Kamee Kazee die Gegensätze des Daseins, ihre Interaktion sowiedie frei werdende Energie beim Versuch ihrer Vereinigung. Alternative Rock mit düsteren elektronischen Einflüssen ist das klangliche Ergebnis. „Für Pop sind wir zu hart, für Metal viel zu soft, für Rock zu funky“, fasst Tim Terborg zusammen.

Ein Gesamtkunstwerk

Um ihr stimmungsvolles Image zu kreieren, legt die Band besonderen Wert auf die Einheit von Ton, Bild, Video und Kostüm. Sänger Tim ist selbst Videoproduzent und weiß genau, wie er seine Visionen technisch umsetzt, um sie auf dem Screen erlebbar zu machen: „Ich habe irgendwas mit Medien studiert“, scherzt er. „Bei Projekten, die ich vorher schon hatte,habe ich mir die Videoproduktion selbst beigebracht.“ „Es ist kein Budget da, aber wir versuchen es so aussehen zu lassen“, ergänzt Gitarrist Kevin. Dass das durchaus gelingt, beweisen die bisherigen Videos, auf dem YouTube-Kanal. Dort erschien mit „Anima Sola“ Ende 2020 das allererste Video, das mit seinemkontrastreichen Lichtspiel-Konzept sehr künstlerisch anmutet. „Das Gesamtbudget für das ‚Anima Sola‘-Video bestand aus 50 Euro für zwei Schwarzlichter, Farbe und einen Morph-Suit“, erinnert sich Kevin weiter. Kamee Kazee beweisen, dass aus kreativem Geist authentische Kunst entstehen kann, wenn jeder Akteur im Ensemble den Freiraum bekommt, persönliche Stärken auszuspielen.

© Kamee Kazee

„Wenn die Crowd nicht da ist, wo du wohnst, fährst du zur Crowd hin“

Einig sind sich die Musiker auch in puncto Zukunft und Zielgruppe: „Wir haben durch Online-Workshops gelernt, dass es sich für unser Genre anbietet, den deutschen Musikmarkt zu verlassen“, so Fiedler. Vielmehr wolle man osteuropäische Gefilde erschließen – auch live. In der Ukraine wurden Kamee Kazee bereits im Radio zwischen Foo Fighters und Audioslave ge­spielt. Nach dem geplanten Release der Debüt-EP Anfang 2022 will die Band ihr Portfolio im  nächsten Jahr mit einer zweiten EP ausbauen, für die bereits Vocal-Aufnahmen abgeschlossen und Videoproduktionen in Vorbe­reitung sind.

www.kameekazee.com | Instagram: @kamee.kazee

© Kamee Kazee