Das Schöne an der Musik ist doch, dass man in sie so viel hineininterpretieren kann. Es gibt Bands, die lassen dahingehend relativ wenig Spielraum oder haben kein Interesse an irgendwelchen Deutungen ihrer Songs. Hier kommt die Band L i l l i ins Spiel, die wiederum ihre Zuhörerschaft dazu einladen will, die Lieder subjektiv für sich zu entschlüsseln. Lasst euch also auf den L i l l i – Moment ein.

Nach Pop kommt Post-Pop
„Wir hatten uns schon die Frage gestellt, ob wir weiterhin Musik machen können“, erklärt Paula, „doch uns war schnell klar, dass wir weitermachen wollten.“ So werkelten die Vier eifrig an komplett neuem Material. Es wurde nun jeder ins Songwriting miteinbezogen, egal ob es um den Text ging oder um die musikalische Komponente. Doch die neue Aufgabe scheint ihnen nicht schwergefallen zu sein, wie uns Sebastian erzählt: „Es war mehr eine Verlagerung anstatt einer Herausforderung.“ „Es war kein großer Sprung für uns, sondern ein logischer Schritt, da für mich die Songs dadurch noch mehr an Persönlichkeit gewonnen haben“, pflichtet ihm Paula bei. Während sich die einzelnen Protagonisten der Band weiterentwickelt haben, so hat sich auch ihre Musik gewandelt: Weg von Phrasenpoeten hin zu straighteren Texte, die dennoch Interpretationen zulassen, dazu ein reduzierterer Sound – gegeben durch den verbleibenden einen Gitarristen –, der dem Gesang Paulas mehr Raum gibt, sind die Grundessenzen von L i l l i. Die Band selbst bezeichnet ihren Stil als Post-Pop, doch auch den Vergleich mit Indie-Pop braucht sie nicht zu scheuen. Nachdem der Stil neu definiert wurde, ging es 2019 dann Schlag auf Schlag: Die ersten Lebenszeichen kamen über den Social-Media-Kanal der Band. Fotos, dann das erste Video zum Song „Letzte Bank“, gefolgt von einer EP mit drei Songs – die nur digital erhältlich ist – und dann der erste Auftritt in den Cammerspielen Leipzig.
„Wir wollten beweisen, dass man auch als ,Erwachsener’ noch rocken kann und haben genug eigenes Songmaterial für kommende Gigs“, fasst Stefan enthusiastisch zusammen. „Das Feedback war durchweg positiv“, wie Paula erwähnt. Markus fügt hinzu: „Aber es ist immer schwierig, es richtig einzuordnen, um den Fokus nicht zu verlieren!“
Der L i l l i – Moment
Auf die Frage, was ihre Aufgaben und Ziele für das kommende Jahr sind, sind sich allesamt einig: Auftritte, Auftritte und noch mehr Auftritte. „Ziel unseres Schaffens sind Gigs und das Feedback vom Publikum. Wir wollen, dass die Leute uns zuhören“, so Stefan. „Unsere Message soll über unsere Musik zu den Leuten getragen werden. Mehr Präsenz unsererseits und die Aufmerksamkeit der Zuschauer sind uns wichtig“, wie Sebastian betont. Auch Paula hat sich ein Ziel gesetzt: „Meine größte Aufgabe ist es, unser neues ,Bandmitglied’ gut zu integrieren!“ Gemeint ist ein Synthesizer, den die Band ab sofort nutzen möchte, da sie bei vergangenen Aufnahmen gefallen an dem Sound gefunden hat, der ihre Musik auch weiterhin abrunden soll.

Web: www.lilli-band.com