Noch nicht ganz ein Jahr bestehen Hunting with Spoons in ihrer jetzigen Bandkonstellation, aber bereits im August dieses Jahres ist ihr Debütalbum „Rise and Shine!“ erschienen, welches mit einem Record-Release-Gig im 4rooms zelebriert wurde. Aus verschiedenen Vorprägungen wie z.B. Jazz, Gospel, Pop und mehreren Rockfacetten haben sich die Vier zusammengewürfelt und machen jetzt Rock mit progressiven Beats, aber vor allem mit Herz und Verstand! Wir trafen Maria und Fabian zum Plausch.
Martin (Bass) und Fabian (Gitarre) sind gebürtige Leipziger und haben sich im März 2014 nach gemeinsamen Vorprojekten zusammengesetzt. „Wir wollten etwas Neues machen und auch musikalisch Dinge anders angehen.“ Es entstanden erste Instrumentals, mit denen sie vor einem Jahr ein Gesang-Gesuch starteten, auf das sich Maria meldete: „Ich habe damals gleich gesagt: ich habe noch keinen Rock gesungen, aber ich probiere das jetzt einfach! Klar hat man so seine Vorprägung, ich war z.B. in der Schulband und habe Gospel gesungen. Heute betrachtet sind die verschiedenen Richtungen aber super, um den eigenen Stil der Band zu finden.“
Ende 2014 wurden die „Löffeljäger“ mit Drummer Lucas, der aus dem Jazz kommt, vervollständigt. So haben sie sich aus musikalisch wie auch beruflich unterschiedlichen Genres schließlich in ihrer Musik gefunden. Fabian erklärt: „Unsere Songs entstehen im Raum. Meistens beginnt es bei Martin und mir, wir spielen, es gibt einen Knall und der Song ist geboren. Darauf entsteht das Rhythmusgerüst.“ Maria ergänzt lachend: „Ja, und dann bekomm ich das mit nach Hause und kann mir mal Gedanken drüber machen.“
Mit Löffeln auf die Jagd???
Jagen mit Löffeln … eine Anspielung auf neuzeitliche Gewohnheiten? „Das Leben fühlt sich heutzutage so an, als würde man mit Löffeln auf die Jagd gehen. Man muss nichts ‚erlegen‘, nur mit dem Finger drauf zeigen und das war es im Prinzip schon. In unseren Songs werfen wir den ganzen Wulst der Geschichte in einen Topf und versuchen, ihn in die neue Zeit zu übertragen. Wir arbeiten mit zeitgemäßen Aufnahmetechniken, vergessen dabei aber bewährte Rockkonzepte nicht. Wir bauen auch viel selbst, wie unsere Verstärker und Effektgeräte, um unseren eigenen Sound zu kreieren.“
Die Instrumentalriege findet ihre Inspiration in klassischem Rock, Indie oder Stoner. „Queens of the Stone Age, Jimi Hendrix, Pixies, Velvet Underground, aber auch Psychedelic Rock aus den 70ern.“ Maria hat einen anderen Zugang gefunden. „Bei mir sind es querbeet viele Bands mit weiblichem Gesang, die mich begleiten, so Euzen, Evanescence, Alin Coen Band oder Wir sind Helden. Songtexte sind mir wichtig, aber ich achte vor allem auf die Emotionen, die durch die Stimme transportiert werden. Das ist auch mein Anspruch.“
Das Monster der Neuzeit
Ein schönes Bild ergibt der Song „Growing up Monster“, der sich um das Ungetüm der digitalen Welt dreht. „Das ist im Keller eingesperrt, verärgert darüber und will raus. Am Ende rockt es mit uns! Es geht darum, in Einklang mit diesem wachsenden Monster zu kommen, soll aber auch anregen, unsere digitale Welt sinnvoll zu nutzen und nicht jeden Tag drei Essens-Fotos zu posten …“ Neben persönlichen Themen besingen Hunting with Spoons so auch die heutige Schnelllebigkeit und dass es trotzdem immer eine Art Initiator braucht, um etwas anzugehen. „Damit beschäftigt sich z.B. „Broken Glass“. Das ist unser Antriebssong. Es geht nicht darum, immer alles perfekt zu machen, sondern einfach das, was dich glücklich macht. Deswegen auch unser Albumtitel „Rise and Shine!“ – Steh auf und mach was!“
Hunting with Spoons könnt ihr am 10. Oktober 2015 bei Halle 5 Newcomer live sehen.
www.huntingwithspoons.com
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