Vernetzen, Informieren, Feiern und Feminismus, so lautet das Konzept des fünften Leipziger Frauen*Festival. Am Samstag von 14 bis 22 Uhr wird auf dem Leipziger Markt ein Programm von und für FLINTA (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen) geboten. Gründe für das Frauen*Festival gibt es genug, lang ist die Liste alltäglicher Diskriminierungen von FLINTA. Ob Gewalt, Rassismus, Queerfeindlichkeit, Lohnunterschiede oder Altersarmut – eine gerechte Zukunft sieht anders aus.
Cashmiri 
Sookee 
Marsha Richarz 
Ebow 
Gems Crew
Gegen jede Art von Unrecht
Ella Jaeschke ist Teil der Frauenkultur Leipzig und organisiert das Leipziger Frauen*Festival mit. Im Orga-Team des Festivals ist sie das erste Mal dabei und freut sich auf Feminismus, Feiern und aufs Vernetzen. Wir haben ihr ein paar Fragen gestellt.
Was erwartet Besucher:innen beim Frauen*Festival?
Wir haben für alle Menschen etwas dabei, für Groß und Klein. Es gibt Musik, Redebeiträge, Performances, Lesungen und ein tolles Podium, Essen und Getränke, Informationsmaterial und spannende Stände, Büchertische, Ausstellungen, Beratungen (auch in mehreren Sprachen), spielerische Mitmach-Angebote und vieles mehr. Ich kann gar nicht alles Wunderbare aufzählen, was die Gruppen, Vereine und Initiativen alles mitbringen werden!
Wer steckt hinter dem Frauen*Festival?
Das Team ist nicht wirklich in Zahlen zu fassen. Neben den Gründer:innen Katharina Krefft (Grüne), der Frauenkultur und der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft organisiert auch eine engagierte Einzelperson das Festival inhaltlich mit. Das Werk 2 kümmert sich wie jedes Jahr um die Logistik. Da das Festival nur alle zwei Jahre stattfindet, ist das Team sehr fluide. Hinzu kommen noch viele ehrenamtliche Helfer:innen, die uns im Aufbau und Abbau, mit Sprachmittlung, im Awareness-Team und bei Kinderangeboten unterstützen. Zudem haben wir seit Dezember offene Plena gehalten, bei denen alle Interessierten und Gruppen sich bereits vorstellen und austauschen, als auch Impulse und Eindrücke geben konnten.
Warum braucht es ein Festival nur für FLINTA?
Das Festival ist offen für alle Menschen! Es wird von FLINTA ausgerichtet und soll vor allem die Bühne für FLINTA bieten. Wir haben aber sowohl unter den ehrenamtlichen Helfer:innen Männer, als auch manchmal auf der Bühne. Und natürlich unter den Ständen und Besucher:innen. Für uns ist es wichtig, dass sich Feminismus und dessen Energie auch an Männer richtet – sie machen die Hälfte unserer Gesellschaft aus. Inhalte werden oft von Gruppen intern erarbeitet und wir alle haben auf dem Festival die Möglichkeit, diese feministischen Inhalte nach außen zu tragen. Wir möchten auch Menschen erreichen, die vielleicht nur zufällig in der Innenstadt unterwegs sind und die noch keine Berührungen mit Feminismus hatten.
Was ist Euer Verständnis von Feminismus?
Tatsächlich haben wir zuerst ein Manifest geschrieben, wo wir genau diese Frage beantworten wollen. Für uns ist eine Identifikation mit dem Manifest eine Teilnahmevoraussetzung am Festival. Auf unserer Website findet man das vollständige Manifest, aber kurz zusammengefasst: Unser Verständnis einer feministischen Gesellschaft ist, dass sich jeder Mensch ohne Angst ausprobieren, entwickeln und leben kann. Unser Feminismus ist also gegen jede Art von Unrecht. Auch auf dem Frauen*Festival wollen wir uns gegen jegliche Benachteiligung aufgrund von Geschlecht, Kultur, Religion, sozialer Herkunft, Aussehen, Alter und sexueller Orientierung positionieren. Unser Festival soll ein Ort sein, an dem sich feministische Gruppen und Individuen austauschen und vernetzen können. Wir haben das Glück, dass Leipzig auf eine so große Vielfalt an feministischen Strukturen zurückgreifen kann. Und wir hoffen, dass auch zum diesjährigen Frauen*Festival weitere Netzwerke entstehen – um gemeinsam gegen Diskriminierung, rechte und antifeministische Bewegungen kämpfen zu können.
Programmhighlights
15:10 Uhr | Musik | Sukini – Kindermusik von Rapperin Sookee & Band
16:50 Uhr | Tanz | GemsCrew – female Dance Crew mit Basis in Ostdeutschland
17:35 Uhr | Literatur | Marsha Richarz – feministischer Poetry Slam
18:20 Uhr | Diskussion | “Hoffnung finden in der Krise. Wie schaffen wir es, nicht den Mut zu verlieren?” – Diskussion mit Quynh Anh Le ngoc, Sibel Schick, Simin Jawabreh & Sookee
19:35 Uhr | Musik | Ebow
20:50 Uhr | Musik | Cashmiri
Alle Informationen gibt es unter: https://www.leipzigerfrauenfestival.de/
