Sagenhaft historisch Unterwegs im Leipziger Umland: Eilenburg

Ob per Zug, S-Bahn oder mit dem Auto: Die nordsächsische Kleinstadt Eilenburg eignet sich perfekt für einen spontanen Kurztrip. Egal, ob man durch die Natur oder durch die Geschichte wandern möchte.

© Cindy Hiller
Eilenburg: Stadtmuseum und Tourismusinformation

Stadt mit Geschichte

In knapp einer halben Stunde bringt die S-Bahn euch in die Kleinstadt, mit dem Auto dauert es ähnlich lange. Auch wenn Eilenburg etwas unscheinbar wirkt, hat es mehr Historie in sich als manche nahe liegende Großstadt. Bereits im Jahr 961 wird die Anlage der „Ilburg“, von der sich der Ortsname ableitet, erstmals erwähnt. Um 1000 gehörte Eilenburg zum Herrschaftsgebiet der Wettiner, dem Adelsgeschlecht, das jahrhundertelang über Sachsen und Teile Thüringens herrschte. Da die Stadt im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, ist von der historischen Bausubstanz nur wenig zu entdecken. Wer mehr über die Geschichte erfahren möchte, sollte im ehemaligen Gasthaus „Roter Ochse“ in der Nähe des Marktes vorbeischauen. Hier befinden sich das Stadtmuseum und die Touristinformation. Das Museum klärt unter anderen darüber auf, was es mit der Sage der Eilenburger Heinzelmännchen auf sich hat, die sogar von den Gebrüdern Grimm in ihre Märchensammlung aufgenommen wurde. Überall in der Stadt entdeckt man Darstellungen des „kleinen Volkes“, wie in Form des Heinzelmännchenbrunnens auf dem Marktplatz.

Auf dem Marktplatz befindet sich auch das Rathaus von Eilenburg, dessen Ursprünge im 16. Jahrhundert liegen. Dahinter steht die Hallenkirche St. Andreas und St. Nikolai. Sie wurde 1444 aus Backsteinen gebaut, nachdem der Vorgängerbau abgebrannt war. An der Kirche steht auch eine von zwölf Metallsäulen mit der Aufschrift „Camera Historica“. In diese kann man hineinschauen und dank historischer Ansichten einen Blick in die Vergangenheit werfen. Etwas auffälliger im Stadtbild sind die großen bepflanzten Tontöpfe. Seit 1887 befand sich in Eilenburg ein großes Chemiewerk und die Behälter dienten zur Lagerung von Säuren. Wer eigenständig die Stadt erkunden möchte, dem empfehlen wir die Lauschtour-App. Die Tour startet an der Touristinformation und führt innerhalb einer Stunde bis zum Schlossberg. Die Belohnung: Ein wunderbarer Blick auf die Kleinstadt. Auf dem Berg befinden sich noch die Reste der ursprünglichen Burg.

© Cindy Hiller
Eilenburg: Marktplatz mit Brunnen und Rathaus

Trüffeljagenden auf der Spur

Auch kulinarisch hat Eilenburg einiges zu bieten. Der Ratskeller bietet bürgerliche Küche und einen schönen Außenbereich. Gegenüber der Kirche liegt das Restaurant „Strandhotel 2.0“. Wobei der Name etwas irreführend ist: Statt eines Strandes findet man hier italienische Fusionsküche und ein Café. Beide Restaurants bieten werktags ein Mittagsmenü an. Alle, die aus Eilenburg ein besonderes Souvenir mitbringen möchten, können im Hofladen der Trüffeljäger in der Nähe des Bahnhofes fündig werden. Hier gibt es alles, was das Gourmetherz begehrt: Aufstriche und Wurstspezialitäten mit Trüffeln, sowieLiköre und Weine, die perfekt dazu passen. Angeboten werden auch Kochkurse und Seminare für das absolute Trüffelerlebnis.

Flora und Fauna

Eilenburg ist Teil vieler überregionaler Wanderwege, wie dem Lutherweg oder Jakobsweg. Im letzten Jahr kam der Planetenwanderweg dazu. Auf 2,8 Kilometern kann man gleichzeitig durch Sonnensystem und Muldenaue laufen. Wer nicht zu Fuß unterwegs sein will, kann die Stadt vom Wasser aus entdecken. Die Innenstadt wird von Mulde und Mühlgrabenkomplett umflossen und bildet deswegen eine Insel.Beide Flüsse dürfen in der Sommersaison mit unmo­torisierten Booten befahren werden. An der Mulde befindet sich ein Bootsanleger zum Ein- und Aussteigen. Entlang des Flusses verläuft der Mulderadweg. Da dieser nicht direkt durch das Stadtgebiet führt, fügt sich hier die „Eilenburger Schleife“ ein. Dabei handelt es sich um einen Radrundkurs von neun Kilo­metern. Der Ausgangspunkt dieser Strecke ist der Bahnhof. Hier steht auch das „Radhaus“, in welchem man sich über die Route informieren und das Fahrrad unterstellen kann. Ebenso in Bahnhofsnähe liegt der Tierpark. Auf vier Hektar Fläche haben über 250 Tierarten ihr Zuhause und man darf ihnen sogar nahekommen. Wenn man Glück hat, schlagen die Pfauen direkt vor der eigenen Nase ihre schöne Federschleppe auf.

© Cindy Hiller
Eilenburg: Stadtpark

Ihr wollt noch mehr über Eilenburg erfahren? www.eilenburg.de