Lust auf Porno? Porn Better! Made in Leipzig: Porn Better

Das Leipziger Gründerinnen-Team von „Porn Better“ besteht aus Esti, Luna und Evi. Sie verbindet der Wunsch danach, ethische und alternative Pornofilme für alle zugänglich zu machen. Die passende Matching-Plattform findet jetzt den Weg zu den Nutzer:innen.

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Feministischer Porno

Sie fühlten sich von Pornoseiten nicht abgeholt und suchten aus der Sicht ihres feministischen Selbstverständnisses nach Alternativen. Ihnen fiel auf: „Es gibt unzählige diverse, feministische, empowernde und fair produzierte Pornos im Netz und unzählige Menschen, die sie gerne schauen würden. Aber keine Porno-Listings dafür.“ Die Idee von Porn Better war geboren. Damit matchen sie mit Menschen, die gerne Pornos schauen, und leiten die Nutzer:innen auf rezensierte, durch sie geprüfte, ethisch und fair arbeitende Pornoseiten weiter. Sie prüfen Arbeitsbedingungen, Außendarstellung und die Finanzierung nach transparenten Kriterien und verhelfen Anbieter:innen gleichzeitig zu mehr Sichtbarkeit. Mittels anonymisierter Feedbackformulare machen sie sich ein Bild, kontaktieren die Betreiber:innen und Produzent:innen: „Was die Pornoseiten fair macht und was ethischer Porno ist, dafür gibt es verschiedene Ansätze. Wir finden, an erster Stelle stehen gute, faire Arbeitsbedingungen für die Darsteller:innen und alle anderen Mitarbeiter:innen am Set. Ein zentraler Punkt ist auch, dass es Absprachen zum Konsens gibt, im Idealfall schon einige Zeit vor Drehbeginn. Und wir wollen keine diskriminierende Sprache, keine rassistischen Kategorien und nicht nur normschöne Körper sehen.“

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Ethisch und Divers

Sie haben bisher 29 verschiedene Pornoseiten aus Deutschland, dem UK, den USA und Spanien rezensiert. Es kommen regelmäßig weitere dazu. „Das Schöne an ethisch­em Porno ist, dass es hier immer wieder neue, spannende Projekte gibt und sich da viel weiterentwickelt“. Ihre Mission ist es, all den Pornoseiten einen Raum zu geben, die es besser machen als rein kommerzielle: „Am meisten positives Feedback von Performer:innen haben Forplayfilms und Aortafilms bekommen. Am beliebtesten bei unseren Nutzer:innen sind Ersties und Lustery. Persönlich mögen wir die Streaming-Plattform PinkLabelTV besonders gerne, weil sich die Betreiber:innen auch über die Website hinaus für Vielfalt, Inklusion und Repräsentation engagieren. Mit Shine Louise Houston hat PinkLabel zudem eine feministische schwarze Frau an der Spitze.“

Porn Better haben sie in Kategorien eingeteilt, wie Soft & Sinnlich, Kinky & Fetish und Text & Audio. Wichtig sei ihnen bei der Kategorisierung, die Suche zu vereinfachen. „Ethischer Porno, heißt nicht, dass nur eine bestimmte Art von Sexualität gezeigt wird, sondern es ist eher ein Gesamtpaket, wie produziert wird, welches Arbeitsselbstverständnis herrscht und dass die Leute Konsens ernst nehmen und sich selbst regelmäßig hinterfragen,“ so Luna. 

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Porn Better wolle ein Bewusstsein für Alternativen schaffen und stelle feministische, fantasievolle, sympathische, sinnliche, fair produzierte Pornografie als Text, Video, Audio, Computerspiel oder Comic zusammen und lädt ein, sie zu entdecken: Kund:innen können selbst entscheiden, auf welchen Plattformen sie stöbern wollen. „Wir glauben, dass Menschen ermächtigt werden sollten, informierte Entscheidungen über ihren Medienkonsum zu treffen und ihren Genuss selbstbewusst zu gestalten. Dass die Auseinandersetzung mit alternativen Pornoanbietern nicht nur in unserem Freund:innenkreis diskutiert wurde, zeigt sich daran, dass wir Besuche aus 153 Ländern auf der Webseite hatten. Davon sind 83 Prozent aus Europa und den USA“. Zudem verbinden sie sich zunehmend mit lokalen sexuellen Bildungsinitiativen und organisieren gerade eine Crowdfunding-Kampagne bei Startnext. Diese widemt sich der Bildungsarbeit in Sachen Pornokonsum und den differenzierten Austausch darüber anstrebt.

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