Mit Gravuren verleiht das Leipziger Start-up Signuu Alltagsgegenständen eine individuelle Bedeutung. Der Kniff: Moderne Lasertechnik krempelt das altbackene Gewerbe kräftig um. Wir trafen uns mit Geschäftsführer Sebastian Helmund und waren überrascht, welches Potential in der Idee steckt.
Ein leises Summen ertönt und schon erscheint ein sonnenheller Lichtpunkt auf dem Metall. Durch unsere Schutzbrille beobachten wir, wie der Laser pixelgenau über die Oberfläche gleitet. Nach einigen Sekunden sehen wir das Ergebnis: in digitaler Perfektion prangt der „urbanite“-Schriftzug auf einer Hundemarke. Ein banales Beispiel für eine Lasergravur, wie wir schnell merken.
„Die Banken sind skeptisch“
Doch die Zweifler haben sich – Achtung schlechter Wortwitz – geschnitten: Die Idee hat sich durchgesetzt und entwickelt sich weiter. Zum neuen Laden am Brühl (nicht in den Höfen am Brühl) gehört auch ein Coworking-Space. Hier haben andere Start-ups ebenso Zugriff auf die Gravur- und Schneidemaschinen, denn es steckt noch viel Potential in der Technik. Mit den hochpräzisen Maschinen lassen sich Komponenten für innovative Deko- und Kunstobjekte herstellen. Eine neue Maschine ermöglicht sogar das Gravieren in Farbe, zumindest auf Edelstahl.
Doch was fasziniert Menschen an ein paar Riefen auf einem Alltagsobjekt? „Das Tolle an der Gravur ist, dass man aus jedem noch so alltäglichen Gegenstand etwas sehr Persönliches machen und ihn emotional aufladen kann“, antwortet Sebastian. Diese Emotionalität wird auch mit einem Nachteil erkauft, denn rückgängig machen lässt sich eine Gravur nicht. Aber das macht es ja schließlich aus, das emotionale Wesen dieser kunstvollen Verbrennungen: Sie sind unvergänglich und unwiderrufbar.