Vom Imker-Praktikum zur Honig-Manufaktur Made in Leipzig: Stadtteilhonig

Die Faszination begann in Freiburg, die ersten eigenen Bienenvölker kamen in Dresden dazu und in Leipzig wurden Wünsche wahr: regionaler und nachhaltiger Bio-Land Honig direkt aus Leipzig. Wir haben Felix Becker nach seiner Geschichte zum köstlichen Leipziger Stadtteilhonig befragt.

© Stadtteilhonig

Feinster Honig

Felix Becker begann 2012 mit der Imkerei, als seine Mitbewohnerin in Freiburg Bienen in ihrem Innenhofgarten aufstellte und ihm die Verantwortung übertrug, als sie ins Ausland reiste. Als Felix nach Dresden zog, schloss er zunächst einen Imkerkurs ab und holte sich daraufhin sein erstes Bienenvolk. Von Dresden nach Leipzig wurden es dann immer mehr Völker, zunächst zwei, dann fünf und plötzlich waren es schon zehn. Vor rund einem Jahr traf Felix dann die Entscheidung das Imkern als Nebenerwerb zu betreiben. Dabei plante er ursprünglich nur ein Praktikum bei der erfahrenen Imkerin Anne Katrin Mohr zu absolvieren, doch zu seiner Überraschung übertrug sie ihm die gesamte Verantwortung für ihre Bienenvölker. Felix ist der Imkerei treu geblieben und hat in der Zwischenzeit seine Bienenkolonien auf rund sechzig Bienenvölker an vier bis fünf verschiedenen Standorten erweitert. Mit Leidenschaft und Hingabe ist er dabei, den feinen Honig zu produzieren, für den seine Bienen bekannt sind.

© Josephine Guimard

Süßes Gold

An verschiedenen Standorten in Leipzig, wie Connewitz, Lindenau, Probstheida und der Cospudener See, sammeln seine Bienen den Nektar von Blütenwiesen und produzieren auch Honigtau-Honig. Felix ist einmal die Woche an jedem Standort, zwei Standorte an einem Tag, um sich um die Bienen zu kümmern. Den Rest der Zeit nutzt er um Waben zu schmelzen, Honig abzufüllen und die Läden zu beliefern. Außerdem ist Felix zusätzlich noch im Vermessungsbüro tätig. Er erwartet im Durchschnitt eine Honig­ernte von etwa fünfzig Kilo im Jahr. Verkauft wird der Honig hauptsächlich in Leipziger Bioläden, aktuell noch vor allem im Westen Leipzigs. Auch auf dem Samstagsmarkt in der Leipziger Markthalle gibt es das süße Gold ab sofort zu kaufen. Als winterliches Pendant gibt es den Honig auch auf dem Weihnachtsmarkt im WERK 2 zu erwerben. Dabei haben Kund:innen die Wahl zwischen kleinen Gläsern mit einem Inhalt von 250 Gramm, die im Durchschnitt zwischen 5 und 6,50 Euro kosten, sowie größeren Gläsern mit einem Inhalt von 500 Gramm für etwa 10 bis 12 Euro. Felix: „Für 500 g Honig fliegen die Sammlerin­nen manchmal bis zu 120.000 Flugkilometer und bestäuben dabei, je nach Trachtangebot, bis zu fünf Millionen Blüten.“

© Josephine Guimard

Aus den verschiedenen Stadtteilen kann man zusätzlich noch zwischen den Sorten Frühlingsblüten und Sommertracht wählen.Den Nektar für den Frühlingshonig sammeln die Bienen hauptsächlich von Blüten, Sträuchern, Kräutern und Bäumen. Für die Sommertracht ist der Götterbaum eine der Haupttrachten für die Bienen. Insgesamt sammeln die Bienen ihren Nektar in Leipzig am liebsten von Blütenwiesen und Bäumen, wie Obstbäume im Frühjahr, vom Ahorn, Robinie oder Linde.

© Josephine Guimard

Da der Honig Biolandhonig ist, achtet Felixdarauf, ausschließlich Kisten aus Holz zu verwenden und keine aus Styropor. Der Zucker zum Überwintern der Bienen muss auch Biolandzucker sein, da er viel insektenfreundlicher ist. „Für mich ist das vielleicht der wichtigste Punkt, denn so kommt nicht durch die Hinter­tür insektenschädliche Landwirtschaft in die Imkerei“, so Felix. Mit großer Freude und Leidenschaft übt Felix seine Tätigkeit als Imker aus und plant, das auch noch die nächsten Jahre so fortzuführen. Er schätzt die Verbundenheit zur Natur, die Erfüllung, die er durch seine Bienen erfährt, und den Beitrag, den er durch den Verkauf seines hochwertigen Honigs zur Erhaltung der Bienenpopulation und zur Förderung der Biodiversität leistet.

www.leipziger-stadtteilhonig.de