Kasten killen im Kollektiv Neu in Leipzig: PIXI

Leipzigs queere Szene kann aufatmen – endlich gibt es auch hier eine queere Kiezkneipe. Und nicht nur irgendeine: Das Pixi im Leipziger Westen erfüllt alles, was das Barliebhaber:innen-Herz begehrt. Einen Neonlichtschriftzug, Stuck, lila Wände und rote Stühle, eine wunderschöne Bar und, als absolutes Herzstück, ein queeres Wandgemälde. Der Künstler Luke Carter hat Letzteres extra fürs Pixi entworfen und ein ästhetisches Wirrwarr diverser Körper und bunter Formen an die Wand des Hinterzimmers gezaubert.

© Nele Rebmann

Pixi, das sind aktuell sieben Menschen, die im Kollek­tiv die Bar betreiben. Dabei arbeiten sechs von ihnen schon länger zusammen, früher in der Bar Die Gute Quelle, jetzt im Pixi auf der Georg-Schwarz-Straße. Gemeinsam haben sie sich vor knapp zwei Jahren entschlossen, Die Gute Quelle zu verlassen und an etwas Eigenem zu arbeiten. „Wir sind zwar von der Guten Quelle weggegangen, aber wir wollten diesen Gedanken einer queeren Bar erhalten“, erzählt Lizzy von der Pixi-Bar. Denn laut Lizzy sei die queere Szene in Leipzig zwar groß, es fehle aber dennoch an Orten für LGBTQIA – lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, queere, inter und asexuelle Personen.

© Nele Rebmann

Der Fokus liegt also vor allem auf queeren Menschen – bei der Belegschaft, den Besucher:innen und auch bei den vertretenen Künstler:innen der Events in der Kiezkneipe. Dennoch ist das Pixi kein exklusiver Ort, sagt Lizzy. Sie sei sehr froh darüber, wie sich die Bar entwickelt habe – von der Idee im Sommer 2020 bis zur Eröffnung vor ein paar Wochen. Dafür nimmt die studierte Sozialarbeiterin auch die noch oft anfallenden Extra-Arbeitsstunden in Kauf. „Es lohnt sich auf jeden Fall. Wir haben es geschafft, trotz Pandemie zwei Jahre zusammen zu bleiben“, erzählt Lizzy zufrieden.

© Nele Rebmann

Arbeiten im Kollektiv

Doch Kollektivarbeit, das ist nicht immer einfach. Alle Entscheidungen werden zusammen getroffen, der Entstehung von Hierarchien konsequent entgegengewirkt. Zum Beispiel durch ein rotierendes System mit Arbeitsgruppen, bei dem die zu erle­digenden Aufgaben jeden Monat wechseln. „Es ist wunderschön, aber manchmal auch herausfordernd“, fasst Lizzy im urbanite-Interview jene kollektive Strukturierung zusammen. Schön ist auch der Biergarten des Pixi. Ganz frisch eröffnet, lassen sich hier an warmen Sommerabenden hervorragend Limo, Cocktails und Co im Hinterhof schlürfen. Mit einem für Leipzig typischen Blick auf die Brache nebenan.

Georg-Schwarz-Straße 3
Mo bis Do ab 18 – 0 Uhr, Fr und Sa 18 – 2 Uhr
Instagram: @pixi_kollektivbar