Ein Nesthäkchen mit Ecken und Kanten Album des Monats: „Pretty but it has no use“ von Baby of the Bunch

Bronte (Gitarre, Gesang), Valentina (Schlagzeug), Finja (Bass) und Luca (Synth) – vier kreative Köpfe Anfang 20 seit mittlerweile sechs Jahren vereint: Das sind “Baby of the Bunch”(dt. „Nesthäkchen“).

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Vier kreative Köpfe: Baby of the Bunch

Not so Baby

Auf ihren bisher veröffentlichten EPs „I’m Not The Type Of Girl Your Mom Would Like“ (2019) und „The Garden Of Eden“ (2018) bewies die „Riot! Wave“-Band bereits klangliche Diver­sität. Treibende Gitarren, pulsierende Drums und schrille Synths, gepaart mit rauchigen Vocals bilden das Fundament ihrer leicht­füßigen Rocksongs mit punkigen Lyrics, in denen sie selbst erlebte Augenblicke wie Schnappschüsse für die Ewigkeit festhalten. Im April veröffentlichten Baby of the Bunch mit „Pretty But It Has No Use“ jüngst ihr Longplayer-Debüt.

„Happy Here“ – Oder doch nicht?

Mit ihrem Sound aus New Wave, Punk und Rock sowie lässiger Indie-Pop Attitude kommt das Debütalbum daher, das seit dem 22. April sowohl digital als auch auf CD und Vinyl bei Revolver Distribution Services erschienen ist. Den Album-Opener „Happy Here“ veröffentlichte die Band vorab als Lead-Single. Dahinter verbirgt sich eine theatralische Rockballade, mit der Baby of the Bunch bewusst beweisen, dass sie neben wild, laut und wütend auch zu tief emotio­naler Stimmung imstande sind.

„Happy Here“ hält den Moment fest, in dem man merkt, dass man im Hier und Jetzt einfach nicht mehr glücklich ist. Wenn man sich zwischen lauter Selbstdarsteller:innen völlig deplatziert fühlt und darüber nachdenkt, ob es irgendjemanden kümmert, dass man anwesend ist, nippt man an seiner Korn-Fanta und hofft, der Alkohol macht alles leichter erträglich. Der Song steht laut der Band für alle möglichen Situationen, in denen man sich so fühlt: sei es in einer Beziehung, im Freundeskreis, im Job, im Studium oder in der Familie. „Happy Here“ fordert stellvertretend für alle Albumsongs zu mehr Selbstbewusstsein auf – ein aufwühlendes Statement einer jungen Band für die neue Generation. 

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Zwischen Pop und Punk: Baby of the Bunch

Mit Ecken und Kanten zum runden Ganzen

Die Band positioniert sich mit „Pretty But It Has No Use“ bewusst gegen die Oberflächlichkeit einer von Streaming-Algorithmen getriebenen Massenabfertigung im Pop. Das Album steuert zielgerichtet verschiedenste Stilarten an, sodass es über seine Spielzeit von einer guten halben Stunde äußerst kurzweilig daherkommt. Im kantigen Sound-Universum von Baby of the Bunch nehmen Popballaden neben Prog-Rock-Stücken und jugendlich-frechen Punk-Tracks ihren berechtigten Platz ein.

© Baby Of The Bunch
Album-Cover: „Pretty but it has no use“

EP-Veröffentlichung: 22.04.2022

www.babyofthebunch.com | Instagram: @baby.of.the.bunch