Das hatten sie sich dann doch ganz anders vorgestellt. Nach dem starken 3:1 gegen Schalke am vergangenen Wochenende mussten sich die Bundesliga-Kicker von RB Leipzig gestern beim SC Freiburg mit 1:2 geschlagen geben.
Von Beginn an taten sich die Leipziger, die ohne den gelbgesperrten Naby Keita und den weiterhin verletzten Emil Forsberg antreten mussten, gegen die ebenfalls ersatzgeschwächten Gastgeber sehr schwer. Trotz optischer Überlegenheit blieben Torchancen lange Zeit Mangelware – auch, weil den Leipzigern gegen die gute Freiburger Defensive nicht viel einfiel. Dabei wurde einmal mehr deutlich, warum die Breisgauer keine ihrer letzten sechs Ligapartien verloren hatten. Auch Top-Torjäger Timo Werner, der von Trainer Ralph Hasenhüttl wieder in der Startelf beordert worden war, lange Zeit wirkungslos. Das war sicher auch Bundestrainer Joachim Löw auf der Tribüne nicht entgangen. Stattdessen wurden die Freiburger im Verlauf der ersten Halbzeit immer mutiger. So musste RB-Keeper Peter Gulacsi mit einer spektakulären Parade in der 35. Minute bei einem Volleyschuss von Lucas Höler den Rückstand verhindern. Wenig später hatten die Leipziger auch noch das Glück auf ihrer Seite, als Freiburgs Christian Günter aus Nahdistanz knapp am langen Pfosten vorbeischoss. In der Nachspielzeit tauchte RB-Stürmer Jean-Kevin Augustin im Freiburger Strafraum auf, scheiterte aber an Torhüter Rafal Gikiewicz.
Bekanntes Standard-Problem: Zwei Gegentore nach Ecken
Auch nach dem Seitenwechsel überließen die Freiburger den „Bullen“ zunächst das Spielfeld. Den fehlten allerdings weiterhin die spielerischen Ideen, um die starke Defensive der Gastgeber ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Im Gegenteil: Nach einem Eckball in der 52. Minute stand Torhüter Peter Gulacsi wieder im Mittelpunkt und musste mit seinem beherzten Eingreifen erneut den Rückstand verhindern. Dann aber erhöhten die Leipziger etwas das Tempo und erarbeiteten sich damit auch Chancen. Erst scheiterte Werner mit einer Direktabnahme am stark reagierenden Freiburger Torhüter (53. Minute), wenig später verfehlte der Nationalspieler mit einem Schuss aus 14 Metern das Tor. Und weil aller guten Dinge drei sind, durften Werner und seiner Teamkollegen in der 65. Minute jubeln. Nach einem Pass von Diego Demme vollendete der Stürmer den Angriff mit einem Solo und einem überlegten Schuss aus 16 Metern ins untere linke Eck zur Führung. Doch der RB-Jubel währte nur kurz. Gerade einmal sieben Minuten später nutzten die Freiburger die bekannte Schwäche der Leipziger bei Standardsituationen, als Jannik Haberer nach einem Eckball von Günter den Ball aus 15 Metern zum 1:1 unter die Querlatte hämmerte. Und nur vier Minuten später hatten die aufopferungsvoll kämpfenden Freiburger das Spiel endgültig gedreht. Nach einem weiteren Eckball hatte die RB-Defensive bei einem Kopfball von Robin Koch erneut das Nachsehen und kassierte das 1:2. In der Schlussphase warfen die Leipziger zwar noch einmal alles nach vorn, konnten die bärenstarke Freiburger Defensive aber nicht mehr überwinden. So stand am Ende im insgesamt vierten Bundesliga-Duell mit den Breisgauern nach zuvor drei klaren Siegen die erste Pleite. Am kommenden Samstag kommt der abstiegsbedrohte Hamburger SV in die Red Bull Arena,
RB Leipzig: Gulacsi – Bernardo, Orban, Upamecano, Laimer – Sabitzer, Demme, Kampl, Bruma (88. Konaté) – Augustin (71. Poulsen), Werner. Tore: 0:1 Werner (65.), 1:1 Haberer (72.), 1:2 Koch (76.). Schiedsrichter: Brand (Unterspiesheim). Zuschauer: 23.000.