Dabei begann der Abend eigentlich so vielversprechend, die ersten 20 Spielminuten wurden von RBL dominiert, man erarbeitete sich gleich mehrere gute Möglichkeiten, immer wieder ausgehend vom starken Thiago Rockenbach. Das Führungstreffer von Frahn nach 16 Min. war herrlich herausgespielt. Keiner konnte zu diesem Zeitpunkt auch nur erahnen was für ein Drama sich wenige Minuten später abspielen sollte. RBL verlor die Kontrolle über das Spiel, ging aus fast allen Zweikämpfen als Verlierer hervor und Kiel nutzte seine Chancen. Heider (21.) und Meyer (23.) drehten das Spiel binnen Sekunden, vor dem vorläufigen Super-GAU rettete in der 25. Minute der Pfosten. In der Leipziger Abwehr regierten Panik und Angst. Spätestens nach dem 1:3 (39.) ergaben sich die Leipziger in ihr Schicksal, die Körpersprache war angsterregend.
Und so kam es in der 2. Halbzeit wie es kommen musste. RBL spielte uninspiriert nach vorn und Kiel nahm die Konterchancen dankend an. Müller (62.) und wiederholt Heider (72.) machten die Blamage perfekt. Aufbäumen und Kampfgeist suchte man vergeblich. Man muss schon die Charakterfrage stellen, wenn man im Heimspiel 1:5 verliert und dabei nur eine gelbe Karte sieht. Die Luft für Thomas Oral wird nach dieser Niederlage immer dünner. Am Mittwoch kann die Mannschaft gegen Türkiyemspor versuchen zu korrigieren, was nicht mehr zu korrigieren ist.
RB Leipzig: Gäng – Hertzsch, Rosin, Kläsener, Müller (73. Franke) – Baier (55. Kutschke), Rost (73. Sebastian) – Kammlott, Rockenbach, Schinke – Frahn – Trainer: Tomas Oral
Schiedsrichter: Sebastian Schmickartz (Berlin)