Der Eingang zu „a room that“ verbirgt einen wandelbaren Produktionsort, der Künstlerinnen die Gelegenheit bietet, sich nach der universitären Laufbahn leichter auf dem Kunstmarkt zu etablieren. Die in diesem Zusammenhang stattfindende Konfrontation mit einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft macht diesen Raum zu einer Kulisse, die gleichzeitig als Rückzugsort fungiert, um künstlerische Ideen als Reaktion auf diese Erfahrungen wirken und entstehen zu lassen.
Wir treten ein in einen inspirierenden Ort, der sich zu diesem Zweck dreimal im Jahr aufs Neue in den kreativen Arbeitsplatz von drei bis vier Stipendiatinnen verwandelt und treffen auf die künstlerische Leiterin Lea Grosz, die uns erklärt, welche Energie in dem seit 2012 vom Förderer Roald Muspach gegründeten gemeinnützigen Projekt steckt. „Der universitäre Kontext ist ein Nest, ein Schutzraum für die Kunst. Um aber als Künstlerin im Anschluss an die Ausbildung bestehen zu können, muss man mehr als 100 % geben und mit Menschen und Orten in Verbindung stehen, die einem helfen durchzuhalten.“
Wegweiser und Netzwerk zugleich
Doch „a room that“ ist weit mehr als ein Wegweiser. Die künstlerische Leiterin sieht das Projekt zugleich als eine Reaktion auf die gesellschaftliche Situation und betont, dass Frauen in der Kunstszene nach wie vor unterrepräsentiert seien: „Der vorherrschenden Benachteiligung von Frauen im Kunstmarktgeschehen versuchen wir entgegenzuwirken. Meine Idee ist, nicht nur zu partizipieren, sondern aus eigener Kraft Räume für gemeinsame Arbeit zu schaffen, um neue Netzwerke aufzubauen.“ Die zeitgemäßen Arbeiten der aktuellen Stipendiatinnen Charlene Hahne, Anna Krezel, Constanze Vogt und Ulrike Zabel sind noch bis zum 28. Januar 2017 in der Spinnerei zu bewundern.