Die Hallenhandballer des SC DHfK Leipzig haben am Sonntag, den 11. Oktober 2014, den Großenritter SV Eintracht Baunatal völlig verdient mit 32:20 (15:8) Toren bezwungen und dadurch den ersten Tabellenplatz in der zweiten Bundesliga errungen.
Jaja. Das Resultat hätte jeder Anhänger und Experten voraussagen können? Immerhin konnten die einheimischen Handballer sieben Saisonspiele in Folge gewinnen, in der Arena Leipzig schon Bittenfeld, Coburg und Schwartau (alles sehr starke Mannschaften) schlagen und obendrein auf einen ganz starken Kader zurückgreifen. Da sollten die Ausfälle von Binder, Qvist und Semper gegen den Aufsteiger und aktuellen Tabellenletzten aus Baunatal zu kompensieren sein. Doch Papier ist gewöhnlicherweise sehr geduldig.
Das bedeutete für die körperkulturellen Handballer, die Begegnung mit hoher Konzentration zu bestreiten, um keinerlei Zweifel aufkommen zu lassen. Das taten sie! Felix Storbeck war wiederum ein sicherer Keeper, Philipp Weber ein omnipräsenter Regisseur, Alen Milosevic riss große Lücken in die gegnerische Abwehr und Philipp Pöter sich seinen „Allerwertesten“ auf. Aus diesen Gründen lagen die grün-weißen Männer von der ersten bis zur letzten Minute stets sicher vorn. 6:1, 11:6, 15:8, 19:11, 25:16, 29:19, 32:20. Die „großen Ritter“ besaßen null Chancen auf einen einzigen Punkt.
Zugegeben, die Gastgeber hätten noch höher gewinnen können. Sie wirkten einige Male sehr verspielt. Sie kassierten auch mehrere Treffer in Folge, als anstelle des Torhüters ein zusätzlicher Feldspieler auf die Platte war. Was soll’s! Denn das störte die stimmungsvollen 2.219 Zuschauer kaum. Die Handballfans (mit Maskottchen BalLEo) hatten genügend Gründe zur Freude.
17-jähriger Sebastian Naumann erzielt ersten Treffer in der 2. Bundesliga
So erzielte der 17-jährige Sebastian Naumann seinen ersten Treffer in der zweiten Bundesliga, bekamen fast alle Männer von Trainer Christian Prokop längere Einsatzzeiten, warf Routinier René Boese drei saubere Tore. Als René Boese und Uli Streitenberger in den letzten Sekunden per Kempa erfolgreich waren, waren die Zuschauer begeistert. Vor kurzem hatte der Journalist Volker Koch in der Rheinischen Post geschrieben: „Die Gäste vom SC DHfK Leipzig haben vor der Pause mit Schwindel erregenden Kombinationen bewiesen, dass erfolgreicher Handball eine ästhetische Komponente besitzen kann.“
Wir wollen nicht streiten: Die Leipziger sind im Moment schon erfolgreich. Sie haben durch den neunten Saisonsieg (mit dem Pokalspiel gegen TV Bittenfeld) die Spitzenposition in der zweiten Bundesliga übernommen. „Doch das ist nur eine Momentaufnahme!“, bleiben Karsten Günther, Christian Prokop, Philipp Weber und alle anderen Befragten auf dem Teppich. Denn Papier kann geduldig sein.
SC DHfK-Trainer Christian Prokop: „Heute hat bei uns Vieles gestimmt. Meine Mannschaft ist als großer Favorit mit großer Konzentration ins Spiel gegangen und hat diese auch gehalten. Ich bin besonders mit der aggressiven, intelligenten Deckung zufrieden. Wir hatten eine super Anfangsphase, danach war mit einer besseren Chancenverwertung eine höhere Halbzeitführung möglich. Schön für mich war zu sehen, welche Qualität mein Kader in der Breite hat. Die Tabellenführung ist auch schön, aber nicht mehr als eine Momentaufnahme.“
Bericht: Lutz Walter
Spielfakten SC DHfK Leipzig gegen GSV Eintracht Baunatal 32:20 (15:8):
Stationen: 2:0, 6:1, 7:4, 12:5, 15:8, 17:9, 21:12, 21:15, 27:17, 30:19, 32:20
SC DHfK Leipzig: Storbeck, Tovås; Naumann 1, Emanuel 2, Streitenberger 2, Krzikalla, Pöter 4, Oehlrich, Greß 3, Boese 3, Roscheck, Weber 7/2, Milosevic 6, Pechstein 4
GSV Eintracht Baunatal: Paar, Kroll; Koch, Buhre 1, Pollex 1, Schade 2, Fuchs 4, Feuring, Räbiger 2, Gessner, Bornemann 1, Weinrich 2, Gabriel 7/2
Zuschauer: 2.219 Handballfans in der Arena Leipzig Schiedsrichter: Nils Blümel, Jörg Loppaschewski (Berlin) Siebenmeter: Leipzig 2/3, Baunatal 2/4
Zeitstrafen: Leipzig 6 min, Baunatal 6 min
Das nächste Heimspiel – und gleichzeitig Derby – der SC DHfK Leipzig Handballer findet am 25. Oktober 2014 in der Arena Leipzig um 19:30 Uhr gegen HC Empor Rostock statt.
Geiles Spiel