Die Handballer des SC DHfK Leipzig gewinnen beim starken Aufsteiger HSC Coburg – unter sehr speziellen Bedingungen – mit 19:18 (10:9) Toren. Das Match des Vierten gegen den Ersten hatte einen würdigen Rahmen gefunden. Die Kassierer zählten 3.049 Zuschauer, die das Spitzenspiel in der tollen Arena sehen wollten. Sowohl die fränkischen als auch 150 sächsischen Handballfans machten die Halle zum Tollhaus. „Schon beim Einlaufen der Mannschaften schienen die Balken zu krachen!“ denkt André Haber, der zweite Trainer der Leipziger, an den Anfang zurück.
Die ersten Minuten auf der Platte wurden von den schwarz-gelben Hausherren bestimmt. Sie kamen durch Sebastian Roth und Florian Billek zu einfachen Treffern und lagen 3:1 beziehungsweise 5:2 vorn. Doch der beste Coburger – von der ersten bis zur letzten Sekunde – war Oliver Krechel. Der ehemalige DHfK-Torwart brachte seine früheren Kollegen (beinahe) zur Verzweiflung. Die grün-weißen Franz Semper und Maximilian Janke scheiterten mehrmals. Deswegen die Führung der Hausherren. Deswegen musste Christian Prokop beizeiten seine erste Auszeit nehmen.
Die kurze Pause war wichtig. Der Spitzenreiter aus Leipzig riegelte nach dem Time-Out seinen Kasten optimal ab. Obendrein stand Torwart Felix Storbeck seinem Gegenüber in Nichts nach. Krechel, Storbeck, Krechel, Storbeck. Die beiden Männer zeigten Glanzparaden en masse.
Hochdramatische Endphase
So mussten sich beide Teams jeden Treffer hart erarbeiten. Die Leipziger, die den Rückstand aus der Anfangszeit egalisieren und selber in Führung gehen konnten, ließen zu viele Chancen liegen. Sie führten unmittelbar nach der Pause 13:9, sie lagen in der Schlussphase drei Treffer vorn. Doch die Schlacht war immer noch nicht geschlagen. Erst erzielte Coburg das zwischenzeitliche 15:15 und 16:16, dann – eine Minute vor Schluss – das Anschlusstor.
Die letzten 60 Sekunden waren hochdramatisch. Erst schaffte der gute Franz Semper die vermeintliche Entscheidung für die Gäste, doch Trainer Christian Prokop hatte vorher die grüne Karte auf den Kampfrichtertisch geworfen. Anstelle 20:18 wurde zur Auszeit gebeten. Dann konnte Coburg zehn Sekunden vor Ultimo noch einmal einen Wurf abwehren und einen Konter starten, doch der Abwehrspieler der Einheimischen hatte vorher den Wurfkreis betreten. Ballbesitz SC DHfK. Die grün-weißen Anhänger feierten. Maximilian Janke warf das Runde in die äußerste Hallenecke. Auswärtssieg.
Bericht: Lutz Walter