So turbulent kann Hallenhandball in der zweiten Bundesliga sein: Die Männer des SC DHfK Leipzig haben beim traditionsreichen TV Hüttenberg mit 27:26 (12:10) Toren gewonnen und bleiben mit dem achten
Auswärtssieg in dieser Saison den Spitzenteams auf den Fersen. Doch die Begegnung hätte auch anders ausgehen können…
Zugegeben, die Sachsen besaßen die bessere Startphase, sie lagen ruckzuck mit mehreren Treffern vorn. Lukas Binder hatte von Linksaußen und Pavel Prokopec und Philipp Weber aus dem Rückraum getroffen. Obendrein bekamen die körperkulturellen Abwehrspieler die ständig zur Kreismitte ziehenden Angreifer besser in den Griff. So lautete der Halbzeitstand 12:10. Allein das Überzahlspiel ließ verschiede
ne Wünsche offen. „Da hätten wir höher führen können!“ mahnte Trainer Christian Prokop zur Konzentration. Vielleicht hatten die 30 Schlachtenbummler in der Halle und die 30 Handballfans beim Public Viewing in der Blutbank der Universitätsklinik Leipzig eine recht ruhige Fortsetzung des Matches erwartet. Doch die Hüttenberger brauchen die Punkte für den Klassenerhalt. Sie hatten mit Nenad Puljezevic im Kasten und Marius Liebald auf der Mitte zwei namhafte Spieler verpflichtet, um ihre vielen Verletzten zu kompensieren. Sie verstärkten die Hausherren insbesondere nach dem Seitenwechsel enorm.
Wendung „in letzter Sekunde“
Die Gastgeber gerieten in der hitzigen Atmosphäre in einen Rausch. Alois Mraz und Patrick Schmidt warfen TV Hüttenberg in Führung. Daniel Wernig baute den Vorsprung durch seine sehr sicher verwandelten Siebenmeter weiter aus. 18:15, 20:17, 23:20. Das Blatt hatte sich gewendet. Schließlich besaßen die Hausherren in der Schlussphase mehrmals die Chance, den tapfer kämpfenden Sachsen den endgültigen Knockout zu verpassen. Jonas Faulenbach und Daniel Wernig hätten in den letzten Minuten einen wohl entscheidenden Vier-Tore-Vorsprung herauswerfen können. Sie scheiterten an Henrik „Rudi“ Tovas im Leipziger Tor. So konnten die Gäste erneut einen fulminanten Endspurt zelebrieren: Erst trafen Maximilian Jonsson und Philipp Weber zum eigentlich sehr glücklichen Ausgleich, dann Lukas Binder aus einem sehr spitzen Winkel – zwei Sekunden vor dem Schlusszeichen – zum abschließenden 27:26. Jetzt konnten die grünweißen Handballfans doch noch feiern.
Lutz Walter
Spielfakten TV Hüttenberg gegen SC DHfK Leipzig 26:27 (10:12):
Stationen: 1:0 (1.), 2:5 (10.), 7:7 (17.), 9:11 (25.), 10:12 (28.), 12:14 (33.), 18:15 (41.), 23:20 (51.), 25:23 (56.), 26:27 (60.)
TV
SC DHfK Leipzig: Tovås, Pulay; Emanuel 1, Krzikalla 3, Oehlrich 3, Binder 6, Jonsson 1, Gerlich 1/1, Roscheck, Weber 4, Prokopec 4/1, Milosevic 1, Feld 3, Göde
Zuschauer: 917 Handballfans im Sportzentrum zu Hüttenberg (Hessen)
Schiedsrichter: Jörg Berning, Hendrick Thiemann (Steinfurth)
Siebenmeter: Hüttenberg 9/8, Leipzig 3/2
Zeitstrafen: Hüttenberg 18 min, Leipzig 16 min
Als nächstes spielt der SC DHfK am 3.5.14 gegen TSV Altenholz. Das nächste Heimspiel wird am 10.5.14 in der Arena gegen Eintracht Hildesheim stattfinden.