Die Handballer des SC DHfK Leipzig waren durch die Ergebnisse der Konkurrenten am Donnerstag auf den vorletzten Tabellenplatz gerutscht. Klar, sie wollten die Position durch einen Heimsieg über FRISCH AUF! Göppingen schnell verbessern. Allerdings zählen die Gäste zu den traditionsreichen Vereinen in der Bundesliga, sie waren neunfacher deutscher Meister und hatten in den vergangenen sieben Spielzeiten vier Europapokalsiege gefeiert. Die Schwaben waren keinesfalls „en passant“ zu besiegen.
Das spürten die einheimischen Handballer schnell. Sie waren durch Lucas Krzikalla, Max Janke und Philipp Weber mit zwei Treffern in Führung gegangen, die Spielstände am Anfang lauteten 3:1, 4:2 beziehungsweise 5:3, doch die Schwaben blieben dran. Dann schaffte Niclas Pieczkowski mit seinem einzigen Treffer das wichtige 7:5, erzielte Andreas Rojewski nach monatelanger Verletzungspause das zwischenzeitliche 9:7, doch FRISCH AUF! Göppingen konnte in den darauffolgenden vier Minuten drei Treffer in Folge werfen. Speziell der junge Sebastian Heymann absolvierte eine überragende Begegnung und konnte nur selten gestoppt werden. Das Halbzeitergebnis (12:12) spiegelte das Geschehen gut wider.
Die Auseinandersetzung startete nach dem Seitenwechsel praktisch von vorn. Die Zuschauer erlebten ein klassisches Deja-vu. Auch dieses Mal besaßen die einheimischen Handballer den besseren Start. Wieder waren es Philipp Weber, Lucas Krzikalla und Maximilian Janke, die die einheimischen Handballer in Führung warfen. 17:13. Doch dann vergaben die Gastgeber einen Siebenmeter und eine weitere Chance, gab es einige strittige Szenen in der Arena an der Jahnallee. Göppingen konnte das Durcheinander nutzen und innerhalb von fünf Minuten ausgleichen. Die „Volksseele“ kochte. Die beiden grün-weißen Kontrahenten gingen auf Augenhöhe in die letzte Viertelstunde des Spiels.
Es gab allerdings auch Unterschiede zwischen den beiden Teams:
Die Leipziger überzeugten durch eine geschlossene Mannschaftsleistung. Es gab keinen schwächeren Mannschaftsteil an diesem Tag, sowohl die Rückraumspieler als auch Außen und Alen Milosevic am Kreis waren stets gefährlich. Allein die Siebenmeterquote – es konnte kein einziger Strafwurf verwandelt werden – ließ einige Wünsche offen. Auf der anderen Seite riefen vor allem Sebastian Heimann und Ivan Sliskovic, ein kroatischer Nationalspieler, eine überragende Leistung ab. So mussten die enthusiastischen Zuschauer und damit der Heimvorteil die Partie entscheiden. Denn vier Minuten vor dem Schlusspfiff waren beide Vertretungen immer noch dicke da. Da hatte Sebastian Heymann das 26:25 geworfen.
In der Schlussphase zeigte schließlich René Villadsen einige Paraden, die die Gastgeber über Maximilian Janke und Raul Santos zu schnellen Gegenstößen nutzten und damit das abschließende 29:25 sicherten. Der zweite Heimsieg war perfekt! Die großen Steine, die sowohl den Spielern als auch Anhängern von der Seele plumpsten, waren kilometerweit zu hören.
André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Wir haben heute im Angriff sehr homogen gespielt und konnten auch im Tempospiel einige Nadelstiche setzen. Schon in der ersten Halbzeit waren wir sehr effektiv, die 17 Tore in der zweiten Halbzeit waren dann außergewöhnlich. Das Spiel war heute auch taktisch sehr anspruchsvoll. In der Abwehr hatten wir über 60 Minuten Probleme mit dem Kreisläuferspiel von Göppingen. In den entscheidenden Momenten haben wir aber clevere Lösungen gefunden. Ich bin stolz und glücklich über den Sieg, denn die zwei Punkte sind Gold wert.“
Hartmut Mayerhoffer (Trainer FRISCH AUF! Göppingen): „Die Niederlage war extrem bitter. In der ersten Halbzeit hatten wir ein sehr effektives Angriffsspiel und waren auch in der zweiten Halbzeit in der Position, um hier etwas mitzunehmen. Meine Mannschaft hat heute eine deutlich bessere Leistung gezeigt, als zuletzt in Wetzlar. Mit zwei technischen Fehlern haben wir uns am Ende jedoch selbst um den Lohn unserer Arbeit gebracht. Insofern ist es aus unserer Sicht schade, dass der SC DHfK in einem spannenden Spiel das bessere Ende für sich hatte, denn meine Mannschaft hatte heute mehr verdient.“
Statistik:
SC DHfK Leipzig – FRISCH AUF! Göppingen 29:25 (12:12)
SC DHfK Leipzig: Putera, Villadsen; Semper 4, Rojewski 1, Jurdzs , Krzikalla 4, Janke 6, Pieczkowski 1, Roscheck, Weber 5, Hellmann, Remke, Gebala, Milosevic 4, Esche, Santos 4
FRISCH AUF! Göppingen: Rebmann, Prost; Kneule 2, Damgaard, Heymann 7, Weißer, Bagersted 2, Peric, Sliskovic 5, Schiller 3, Rentschler 3, Goller, Schöngarth, Kozina 3/1
Strafen: Leipzig 6 Min, Göppingen 4 Min
Siebenmeter: Leipzig 0/4, Göppingen 1/4
Zuschauer: 3597 Handballfans in der ARENA Leipzig
Schiedsrichter: Hartmann / Schneider
Text: Leutzscher Welle
Im nächsten Heimspiel tritt der SC DHfK Leipzig gegen den TSV GWD Minden am 11. November 2018 in der Arena Leipzig an.