Sportliches Schlaraffenland SKATEPARK „PARKALLEE“

Es ist ein kalter Morgen in Leipzig, das Thermometer steigt gerade so über die Drei-Grad-Marke. Auf dem neu eröffneten Grünauer Skatepark ″Parkallee″ an der Skatehalle Heizhaus herrscht aber schon rege Betriebsamkeit, etwa 30 Jugendliche cruisen über den spiegelglatten Beton, zwischen den Skateboards ist vereinzelt auch ein BMX vertreten.

© Karolin Kelm
Der Skatepark „Parkallee“

Sven Bielig, eines der Vorstandsmitglieder des urban souls e. V., sieht ziemlich zufrieden aus. „Der Park wird gerade täglich von 120 bis 150 Leuten genutzt, da wäre es fatal gewesen, die Anlage noch nicht freizugeben“, meint er. Bis hierhin war es ein weiter Weg: Die alte Skateanlage musste nach 15 Jahren Betrieb dringend erneuert werden. Man entschied sich dazu, den alten Park komplett abzureißen und gemeinsam mit den Nutzer:innen ein neues Konzept zu entwerfen. In fünf Workshops wurde innerhalb von einem halben Jahr ein Plan entworfen, im August 2020 begannen die Abrissarbeiten. „Die neue Anlage wurde von Leuten gebaut, die mit Skateboards groß geworden sind. Da ist ein anderes Verständnis da für Skateanlagenbau“, erklärt Bielig. Er erinnert sich an die mühevollen Arbeiten auf der Baustelle: „Teile des Parks wurden von Hand bearbeitet und wir mussten manchmal bis 2 Uhr früh warten, bis der Beton vollständig getrocknet war.“

© Connor Endt
Sven Bielig, Vorstandsmitglied des urban souls e. V.

Die Arbeit hat sich gelohnt: Die neu gestaltete ″Parkallee″ ist mit 2.500 Quadratmetern nicht nur um einiges größer als ihr Vorgänger, sie bietet auch Angebote, die über das Skaten hinausreichen. Es gibt Bereiche für Streetball, Tischtennisplatten und eine Calisthenics-Anlage zur Verbesserung der eigenen Fitness. Das Gelände ist barrierearm geplant, sodass Menschen mit Rollstuhl einige Teile der Anlage mitbenutzen und alle Streetbereiche barrierefrei erreichen können. Durch eine Flutlichtanlage muss das Skaten nicht mal unterbrochen werden, wenn es dunkel wird. Die neu errichtete Anlage hat insgesamt 1,7 Millionen Euro gekostet und ist Teil eines Maßnahmenpakets zur Aufwertung des Stadtteils Grünau. Die Fördermittel wurden von der Stadt Leipzig bereitgestellt. Die offizielle Eröffnung soll im Frühjahr mit einem Skate-Contest gefeiert werden. Bielig berichtet, dass der Park aber bereits jetzt Wellen über die Stadtgrenze hinaus schlägt. Skater:innen aus Dresden, Berlin, Nürnberg oder Hannover seien schon über den Platz gerollt. Im Sommer rechnet er mit einem noch größeren Andrang. Weitere Aktionen und Veranstaltungen sollen mit den Nutzer:innen geplant werden, sobald das wieder möglich ist. „Wir wollen als Heizhaus bewusst nichts vorgeben“, erklärt Bielig. „Wir planen alles zusammen, unsere Tür ist offen.“


Alte Salzstraße 63 | Täglich bis 22 Uhr beleuchtet | Instagram: @heizhaus_leipzig