„Königreich Österreich-Ungarn sehr weit vorne dabei“ Status quo RB Leipzig Saison 2015/2016: Fakten, Kader, Zahlen & Ziele

Die Vorbereitungsphase der neuen Zweitliga-Saison 2015/2016 geht in den Endspurt. Zeit für ein Zwischenfazit des ambitionierten Zweitligisten RB Leipzig, der personell alle Register zieht, um am Ende der Saison auf einen Aufstiegsplatz abzuschließen.

Die Vorbereitungsphase der neuen Zweitliga-Saison 2015/2016 geht in den Endspurt. Und es läuft wie am Schnürchen. Vielversprechende Neuzugänge, alle Testspiele gewonnen und keine ernsthaften Verletzungen– das ist die Bilanz des ersten Trainingslagers mit dem neuen Trainer Ralf Rangnick und dem großen Umbruch bei RB Leipzig.

© GEPApictures/RB Leipzig

RB Leipzig ist  aus Leogang zurückgekehrt und bestreitet am kommenden Samstag, den 18. Juli 2015 um 19 Uhr die Generalprobe gegen den israelischen Erstligisten Hapoel Tel Aviv. Zeit für ein Zwischenfazit des ambitionierten Zweitligisten, der personell zweifelsohne alle Register zieht, um am Ende der Saison idealerweise auf einen Aufstiegsplatz abzuschließen und ins Oberhaus des deutschen Fußballs einzuziehen.

Der Umbruch bei den Roten Bullen wurde mit der Trainerpersonalie Ralf Rangnick eingeläutet, der schon das eine oder andere mal den Beweis lieferte, dass er weiß, wie Aufstieg geht. Seine Strategie ist wie schon bei seinen früheren Vereinen: Junge, talentierte Spieler, die sich unter ihm und seiner Spielphilosophie weiterentwickeln. 

Kader: Fakten, Zahlen & Co.

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Insgesamt gibt es acht Neuzugänge. Massimo Bruno und Marcel Sabitzer wurden vergangene Saison an den großen Bruder FC Red Bull Salzburg ausgeliehen. Nun gehören sie zur Leipziger Mannschaft. Der Gesamtkader besteht aktuell aus 26 Spielern.

Wirft man einen Blick auf die Zweitligamannschaft sieht man klar Rangnicks Handschrift: Die Neuzugänge, darunter auch Bruno und Sabitzer gezählt, haben ein Durchschnittsalter von 21,4 Jahren und laut transfermarkt.de einen aktuellen Marktwert von 19,75 Millionen Euro. Insgesamt hat das Rangnick-Team einen Altersschnitt von 23,1 Jahren und einen Marktwert von 34,8 Millionen Euro.
Zum Vergleich: FSV Frankfurt – der erste Gegner der kommenden Spielzeit – ist im Durchschnitt 24,64 Jahre alt. Und der Kader hat laut transfermarkt.de einen aktuellen Wert von 9,9 Millionen Euro – ist also gut zweidrittel günstiger als Rangnicks Team.

Zusammensetzung des RBL-Kaders

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So viele Ab- und Neuzugänge gab es in der noch jungen Historie des Leipzigers Clubs noch nie. Deswegen wurde im Trainingslager auch besonderen Wert auf Teambuildings-Maßnahmen gelegt. Tim Sebastian sieht im Zusammenhalt einer Mannschaft einen wesentlichen Faktor für das Ziel 1. Bundesliga: „Dass wir wieder eine Einheit werden, hat sicherlich oberste Priorität. Ich denke, dass das den letzten Ausschlag geben kann, ob man am Ende der Saison ganz oben dabei ist oder eben nur Vierter wird.“
Und auch Dominik Kaiser sieht die Integration der Neuzugänge auf dem Platz als wesentliche Aufgabe. Bisher hat er einen „top Eindruck“. Was die Integration außerhalb des Platzes angeht: „Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Das sieht ganz gut aus“, meint der 26-jährige Mittelfeldspieler schmunzelnd. 

„Königreich Österreich-Ungarn sehr weit vorne dabei“

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Auffallend wieder einmal ist, dass einige Spieler vom großen Bruder Salzburg nach Leipzig kamen. Mit dem großen Unterschied, dass es in dieser Saison Leistungsträger sind wie Stefan Ilsanker, Petér Gulacsi, Nils Quaschner (der schon in der Winterpause nach Leipzig wechseln sollte, doch der Transfer scheiterte an den FIFA-Regularien) und die beiden an Salzburg ausgeliehenen Spieler Massimo Bruno und Marcel Sabitzer. Ebenfalls auffällig: Während in den vergangenen Spielzeiten die „Schwabenpower“ dominierte, ist nun „Königreich Österreich-Ungarn sehr weit vorne dabei“, gibt Kaiser lachend zu Protokoll. „Aber das Schwäbische ist auch immer noch da. Ich fühle mich immer noch sehr wohl.“

Der wohl größte Vorteil der Red-Bull-Filialen ist die gemeinsame Spielphilosophie Salzburgs und Leipzigs. Die Spieler müssen sich nicht erst an das hohe Pressingspiel gewöhnen. Abwehrspieler Tim Sebastian schätzt, dass die Neuzugänge anderer Vereine etwa drei bis vier Wochen benötigen, um das Spielsystem zu verinnerlichen. „Es ist ja doch etwas anderes. Selbst die Bundesligaspieler, die hergekommen sind, sagen, dass sie so noch nicht trainiert haben.“ Bei den Spielern aus Salzburg hingegen gebe es natürlich keine Anlaufschwierigkeiten. „Die wissen, wie es geht.“ 

Rangnick als Trainer ist nicht wirklich neu / Ziel: Aufstieg

 

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Und wie ist es nun mit Ralf Rangnick als Trainer? „Der weiß auch wie es geht“, so Tim Sebastian lachend und ergänzt, dass diese Situation nicht unbedingt etwas völlig Neues sei: „Er war ja kein reiner Sportdirektor, der sich aus allem rausgehalten hat. Er hat ja auch hier und da Tipps und Hinweise gegeben und viel mit den Coaches gesprochen. Von daher ist es nicht wahnsinnig ungewöhnlich, dass er nun auf dem Platz die Kommandos gibt.“
Kaiser über seinen schwäbischen Landsmann als Trainer: „Er schaut sehr genau hin, achtet auf jedes kleinste Detail. Das hat uns in den letzten Wochen schon geholfen und ich bin mir 100 prozentig sicher, dass uns das auch in der Spielzeit weiterbringen wird.“

Für den ungarischen Nationaltorhüter Petér Gulácsi ist es ein riesen Vorteil, den neuen RBL-Trainer bereits aus Salzburger Sportdirektorenzeiten zu kennen: „Ich weiß, was er will und wie gespielt werden soll. Das war so, als er Sportdirektor war und ist natürlich auch so, jetzt wo er Trainer ist. Wir wollen mit dem Pressingspiel erfolgreich sein.“ Für den Torwart bedeutet das hohe Pressing, dass „man sehr

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offensiv und aktiv sein muss“.
Der 25-jährige Ungar wird selbstredend die bisher unangefochtene Nummer 1 Fabio Coltorti herausfordern: „RB ist ein Verein, der hohe Ziele hat. Deswegen ist es wichtig, dass wir auf jeder Position einen guten Konkurrenzkampf haben. Das ist auch so bei den Tormännern. Drei gute Tormänner kämpfen um einen Platz. Das ist gut und gesund. Der Beste wird spielen. Und so muss das auch in einem großen Verein funktionieren.“

Das Ziel ist – wie soll es bei diesem Kader und Trainer auch anders sein – klar definiert:
„Wir als Mannschaft möchten in der kommenden Saison aufsteigen. Das ist unser großes Ziel. Hoffentlich werden wir das am Ende auch schaffen“, so Gulácsi.

Hier gibt’s einen aktuellen Überblick über den Kader des Aufstiegsfavoriten:

8 Neuzugänge – 10 neue Spieler:

Torwart: 

Péter Gulácsi: 25 Jahre, ungarischer Nationaltorhüter, Vierjahresvertrag bis Juni 2019, von FC Red Bull Salzburg 

Abwehr: 

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Dmitrii Skopintce: Linksverteidiger, 18 Jahre, russischer Junioren-Nationalspieler, Vierjahresvertrag bis 2019, von Zenit St. Petersburg

Atinç Nukan: Linksverteidiger, 21 Jahre, Fünfjahresvertrag bis Juni 2020, vom türkischen Erstligisten Beşiktaş Istanbul

Ken Gipson: Rechtsverteidiger, 19 Jahre, Dreijahresvertrag bis Sommer 2018, vom VfB Stuttgart

Willi Orban: Innenverteidigung, 22 Jahre, U21-Nationalspieler, Vierjahresvertrag bis Juni 2019, vom 1. FC Kaiserslautern

Nachtrag 31. August 2015: Am letzten Tag, bevor das Transferfenster schließt, hat sich RB Leipzig noch mit dem Linksverteidiger Marcel Halstenberg vom FC St. Pauli verstärkt: 23 Jahre, Vierjahresvertrag bis Sommer 2019

Mittelfeld:

Stefan Ilsanker: 26 Jahre, österreichischer Nationalspieler, Dreijahresvertrag bis Juni 2018, vom FC Red Bull Salzburg

Massimo Bruno: Offensives Mittelfeld , 21 Jahre, Vertrag bis 2019, kommt von Salzburg zurück

Angriff:

Nils Quaschner: 21 Jahre, Junioren-Nationalspieler, Dreijahresvertrag Vertrag bis Juni 2018, vom FC Red Bull Salzburg

Davie Selke: 20 Jahre, U19-Europameister 2014 (Torschützenkönig (5 Spiele, 6 Tore), Fünfjahresvertrag bis Sommer 2020, vom Erstligisten SV Werder Bremen

Marcel Sabitzer: 21 Jahre, österreichischer Nationalspieler, kommt von Salzburg zurück, Vertrag bis 2018

Demgegenüber stehen etliche Abgänge:

Joshua Kimmich (FC Bayern München), Ante Rebic (AC Florenz, war ausgeliehen), Yordy Reyna (Red Bull Salzburg, war ausgeliehen), Sebastian Heidinger und Daniel Frahn (beide 1. FC Heidenheim), Fabian Franke (SV Wehen Wiesbaden), Niklas Hoheneder (SC Paderborn), Henrik Ernst (eigene U23), Smail Prevljak (Red Bull Salzburg), Dennis Thomalla (Lech Posen), Matthias Morys (VfR Aalen), Clemens Fandrich (FC Luzern), Omer Damari (Red Bull Salzburg, verliehen), Andre Luge (SSV Jahn Regensburg), Thomas Dähne, Rodnei (1860 München)

Infos:

Am Sonntag, den 19. Juli 2015, ist die RB Leipzig Saisoneröffnung 2015/2016 in der Arena Leipzig:
9 Uhr: Exklusiver Einlass für OFC- und Fördermitglieder

9:30 Uhr: Autogrammstunde für OFC- und Fördermitglieder, Einlass für alle Besucher
bis 12 Uhr: Autogrammstunde für alle Besucher
13 Uhr: Präsentation der Mannschaft
ab 13.45 Uhr: „Leipzig singt“ mit Ralf Rangnick und den Roten Bullen

Rahmenprogramm: Bullis Fußball-Land und Kinderbetreuung in der Mehrzweckhalle, Präsentationsstände der 20 Offiziellen Fanclubs, Verkauf der neuen Fanartikel, Graffiti-Künstler, die Ballkünstler der „Soccer Freestyler“