O lympia 2012 in London ist vorbei, und jeweils einmal Gold und einmal Silber lautet die Bilanz der Leipziger Kanutin Tina Dietze. Wir haben sie exklusiv für euch gefragt, wie es sich anfühlt, eine Olympia-Siegerin zu sein. BN
Bestimmt wurdest du das jetzt schon sehr oft gefragt, aber wie fühlt es sich an bei Olympia zu gewinnen?
Es gibt kein schöneres Gefühl, als allererstes über die Ziellinie zu fahren, nach links und rechts zu schauen, es zu realisieren und sich zu freuen. Die ganze Last fällt von einem runter. Du weißt, dass sich die letzten vier Jahre Schinderei gelohnt haben. Es ist der Traum jedes Sportlers Gold zu holen und mir ist es mit meiner Zweier-Partnerin Franziska Weber gelungen. Es ist einfach nur überwältigend.
Schon mit fünf Jahren warst du im Kanuverein. Wie bist du dazu gekommen?
Ich bin familienbedingt in den Sport reingerutscht. Wir haben meine große Schwester, Claudia Dietze, am Wochenende immer mit zu den Wettkämpfen begleitet und gezeltet. Hin und wieder saß ich dann mit im Boot. Ausschlaggebend waren ihre Medaillen, auf die ich immer sehr neidisch war.
Du bist in der Sportfördergruppe der Bundeswehr. Wie sieht denn ein normaler Tag bei dir so aus?
Mein Wecker klingelt 6:20 Uhr. 7:30 Uhr ist Trainingsbeginn. Dann heißt es erst einmal eine ganze Stunde lang fahren, egal bei welchem Wetter. Danach gibt es von 9 Uhr bis 10 Uhr eine Pause, anschließend geht es für ca. eine bis anderthalb Stunden in den Kraftraum.
Tina Dietze strahlt beim Empfang in Leipzig mit der Goldmedaille um die Wette (Foto: Andreas Neustadt)
Dann ist Mittagspause, also Zeit für Physio, Arzttermine und so weiter. Um 15 Uhr geht es dann wieder für ungefähr eine Stunde auf’s Wasser. Die letzte und vierte Einheit besteht aus Laufen, Gymnastik, Spiel oder manchmal auch wieder auf dem Wasser. Gegen 18 Uhr verlasse ich dann meistens den Verein.
Was verbindest du mit Leipzig?
Leipzig ist mein Klein-Paris. Ich habe hier meine Familie, bin hier aufgewachsen. Mein Herz schlägt einfach für Leipzig. Nirgendwo anders fühle ich mich am wohlsten. Jetzt nach den Spielen werde ich Leipzig einfach genießen. In Vorbereitung auf Olympia war dies leider nicht möglich, da ich nur sehr selten zu Hause war.
Vielen Dank für das Interview!