Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben am späten Sonntagnachmittag das Spitzenspiel gegen den Tabellendritten DJK Rimpar mit 28:23 (16:12) Toren gewonnen und einen Riesenschritt in Richtung erste Bundesliga getan.
Die Gastgeber hatten vor dem Überraschungsteam der laufenden Saison recht großen Respekt. Denn die Franken besitzen die (statistisch) beste Abwehr in der Liga und darüber hinaus mit Torwart Max Brustmann, Steffen Kaufmann und Stefan Schmidt gleich mehrere Akteure, die eine Begegnung im Alleingang entscheiden können. Sie bestimmten auch am Sonntag die Anfangsphase in der Arena an der Jahnallee. Rimpar führte 1:0, 3:1, 4:2, 5:3.
Dann drehte der Spitzenreiter der zweiten Bundesliga auf. Lukas Binder, Bastian Roscheck, wieder Binder und schließlich der junge Franz Semper warfen vier Treffer in Folge. Jetzt lagen die körperkulturellen Handballer, die diesen Heimsieg erzwingen wollten, vorn. Nach einer Viertelstunde taute auch Philipp Weber auf. Der beste Schütze der Grün-Weißen markierte die nächsten Tore aus dem Rückraum und einen Treffer vom Siebenmeterstrich. Der Pausenstand lautete 16:12.
Felix! Lukas! Philipp!
Sechs Minuten später hatten die Leipziger den Vorsprung ausgebaut. 19:12. 20:13. Die stimmungsvollen Handballfans in der vollen Arena standen Kopf. Felix! Lukas! Philipp! wurden gefeiert. Doch dann ließen speziell Max Emanuel und Lucas Krzikalla, die in die deutsche Juniorenauswahl berufen worden waren, ein paar Chancen aus. Sollten die fränkischen „Wölfe“ doch noch fette Beute machen? Der Vorsprung der Sachsen schmolz zusehends zusammen.
„Wir sind nicht nervös geworden“, schätzte Bastian Roscheck die kritische Phase in der Mitte der zweiten Halbzeit ein. „Wir haben unser Spiel durchgezogen und kaum auf die Anzeigetafel geschaut.“ Der junge Mann hatte wieder die Abwehr (mit Thomas Oehlrich und Philipp Pöter im Wechsel) zu einem echten Bollwerk organisiert und selbst vier Tore geworfen. So kamen die Gäste auf maximal vier Tore heran.
Schließlich stand das Gros der 3.387 Zuschauer schon mehrere Minuten vor dem Schlusspfiff der ebenfalls sehr souveränen Schiedsrichter aus Magdeburg auf, um besser die Leipziger feiern zu können. Jetzt fehlt den grün-weißen Handballern nur noch ein einziger Sieg.
Trainerstimmen:
DJK Rimpar-Trainer Jens Bürkle: „Das Ergebnis geht absolut in Ordnung. Wir haben heute gegen eine Mannschaft gespielt, die uns noch in vielen Bereichen deutlich überlegen ist. Da sind wir sehr oft hinterhergehechelt. Leipzig wird sich den ersten Platz sichern. Für uns ist es eigentlich verrückt, dass wir in der Tabelle überhaupt da oben stehen. Wir haben noch vier Spiele und wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir alle gewinnen. Das ist sehr, sehr schwer möglich, trotzdem nicht unmöglich. Vielleicht passiert was Verrücktes.“
SC DHfK Leipzig-Trainer Christian Prokop: „Ich will Jens Bürkle die Blumen gern zurückgeben. Was er aus seiner Mannschaft herausholt, ist bemerkenswert. Das muss man sich mal überlegen: Heute stehen sich Erster und Dritter der zweiten Bundesliga gegenüber, und es stehen 14 Spieler auf dem Parkett, von denen 13 Deutsche sind – Wahnsinn, was beide Vereine für den deutschen Handballnachwuchs tun. Jetzt haben wir am 8. Mai 2015 Matchball und wenige Spieltage vor Schluss natürlich das Ziel aufzusteigen. Deswegen war es heute ein bedeutungsvoller Sieg und ich bin der Überzeugung, dass wir uns das nicht mehr nehmen lassen werden.“
Quelle: SC DHfK Leipzig
Spieldaten SC DHfK Leipzig gegen DJK Rimpar 28:23 (16:12):
Stationen: 0:1, 2:4, 7:5, 10:7, 13:10, 16:12, 20:13, 21:17, 24:20, 28:21
SC DHfK Leipzig: Storbeck, Tovås; Semper 2, Emanuel, Krzikalla 2, Pöter 2, Oehlrich, Binder 5, Janke 2, Roscheck 4, Greß, Weber 8/2, Milosevic 3
DJK Rimpar: Brustmann; Lars Spieß 1, Kraus 1/1, Schmidt 7, Schömig 1/1, Bötsch 4, Schäffer 2, Kaufmann 2, Büttner 1, Tom Spieß, Winkler 2, Brielmeier 2, Sauer
Zuschauer: 3.387 Handballfans in der Arena Leipzig
Schiedsrichter: Colin Hartmann, Stefan Schneider (BSV 93 Magdeburg) Siebenmeter: Leipzig 4/2, Rimpar 3/2
Zeitstrafen: Leipzig 2 min, Rimpar 4 min
Matchball: am 8. Mai 2015 Heimspiel gegen Hildesheim beginnt bereits 17 Uhr
Der Tabellenführer aus Leipzig kann mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Hildesheim am 8. Mai 2015 den Aufstieg in die erste Bundesliga klar machen. Die Anwurfzeit dieses Spiels wurde von 19.30 Uhr auf 17 Uhr vorverlegt. Grund: Am selben Tag findet das Fußballspiel RB Leipzig gegen Sandhausen statt (Anstoß 18:30 Uhr). Damit kommt es zu keinen Überschneidungen und Leipzigs Sportfans haben die Möglichkeit, beide Spiele zu besuchen.