Sucht man die Schlüssel zum Leipziger Erfolg am Freitag gegen Herten, lassen sich viele Faktoren nennen: das schnelle Passspiel, die gute Reboundarbeit, die starke Mannschaftsverteidigung nach der Pause. Für die Zweitliga-Basketballer begann das Playoff-Viertelfinale im Prinzip erst kurz vor der Halbzeit. Bis dahin schenkten sich beide Teams nichts. Immer wieder wechselte die Führung. Als dann aber Dreierspezialist Kai-Uwe Kranz mit der Pausensirene aus der Ferne einnetzte, stand das Publikum in der Arena Kopf und das Spiel kippte zugunsten der Hausherren.
„Wenn wir einmal heiß laufen, sind wir schwer zu stoppen“, sagte Kranz nach der Partie und lobte seine Teamkollegen. „Wir haben den Ball gut laufen lassen und unsere Verteidigung stark verbessert.“ In Halbzeit zwei nahmen die Leipziger Hertens Besten Jamal Nixon aus der Partie und spielten sich in der Offensive in einen Rausch. Mit 31:16 gewannen die Uni-Riesen um Small Forward Monyea Pratt das dritte Viertel. Der Allrounder schrammte mit seinen 21 Punkten, zwölf Rebounds und neun Assists nur um Haaresbreite an einem Triple Double vorbei, also zweistelligen Werten in drei statistischen Kategorien.
Doch nicht die Einzelstatistiken entschieden an diesem Abend über Sieg und Niederlage, die Mannschaftsleistung war es. 47 Rebounds sammelten die Uni-Riesen, davon rekordverdächtige 23 in der Offensive. Immer wieder setzten Richard Fröhlich, Monyea Pratt, Walter Simon oder auch Lamar Morinia nach und erarbeiteten sich zweite und dritte Wurfchancen. So kam es, dass die Grün-Weißen im gesamten Spiel 83 Mal auf den Korb warfen, ihre Gegner nur 61 Mal. Auch an der Freiwurflinie überzeugten die Hausherren: 13 von 14 Foulwürfen trafen ins Schwarze.
Foto: Dirk Birnbaum
Den Schlusspunkt hinter die konzentrierte Leistung setzte Leipzigs Jüngster Max von der Wippel, der mit einem Korbleger den 97:81-Endstand herstellte und sich über seine ersten Playoff-Zähler freute. Leipzigs Coach Dimitris Polychroniadis: „Ich bin wieder sehr zufrieden mit meinen Jungs. Sie haben alles gegeben, um zu gewinnen.“ Schon kurz nach dem Schlusspfiff plante der Erfolgstrainer die nächsten Tage. Nur wenige Trainingseinheiten bleiben seiner Mannschaft, um sich auf das entscheidende Rückspiel am Dienstag ab 20 Uhr in Herten vorzubereiten. Wer gewinnt, zieht in die nächste Runde ein. Für die Uni-Riesen gilt es also, die Löwen vor heimischem Publikum zu stoppen und sich den Traum vom Playoff-Halbfinale gegen Gotha zu erfüllen.
CZ