Mehr als nur Nudeln Unterwegs im Leipziger Umland: Riesa

Riesa ist besonders bekannt für seine gleichnamigen Teigwaren. Was ihr in der Elbstadt sonst noch unternehmen könnt, verraten wir euch im neuesten Teil unserer Umlandreihe.

Mit der Bahn ist Riesa in knappen 45 Minuten zu erreichen. Mit dem Auto braucht ihr etwas mehr als eine Stunde bis dahin. Parkplätze gibt es im ganzen Innenstadtgebiet.

© Cindy Hiller

Riese und Stahl

Der Sage nach hat einst in grauer Vorzeit ein Riese im Elbtal während einer Wanderschaft Pause gemacht. Da seine Stiefel voller Sand und Kieselsteine waren, schüttelte er sie aus. So entstand ein Hügel, auf dem sich dann erste Siedler:innen niederließen, die den Ort nach dem Riesen benannten. Diese schöne Erzählung ist natürlich historisch nicht korrekt. Wer mehr Wert auf Fakten legt, sollte im Stadtmuseum in der Nähe des Zentrums vorbeischauen. Dort erstreckt sich die Geschichte von Riesa und seiner Umgebung über drei Etagen, von der urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 1119 über die Verleihung des Stadtrechts 1623 bis hin zum Standort der Stahlindustrie. Der Stahl prägt die Stadt bis heute besonders auch durch die Kunstwerke im öffentlichen Raum. So steht direkt an der großen Elbbrücke die größte Stahlskulptur Europas: die „Elbquelle“ des Künstlers und Kunstprofessors Jörg Immendorff. Doch auch ältere Plastiken, wie die Stahlwerker-Figuren von Gerhard Janensch aus dem Jahr 1883, erzählen von dem wichtigen Industriezweig. Alle Kunstobjekte dieser Art könnt ihr bei einem Rundgang durch die Stadt entdecken. Die dazugehörige Broschüre mit dem Stadtplan gibt es im Stadtmuseum, in der Riesa-Information in der Innenstadt oder auch online.

Tierpark im Kloster

Eines der ältesten Gebäude in Riesa ist das Kloster. Die Ersterwähnung des Ortes im 12. Jahrhundert hängt mit der Gründung dieses Klosters zusammen, in dem von 1234 bis zur Reformation Benediktinerinnen lebten. Die Gebäude des ehemaligen Konvents inklusive der Klosterkirche sind auch heute noch im alten Stadtzentrum zu sehen. Im Südflügel befindet sich das Rathaus. Doch im ehemaligen Klostergarten hat seit 1965 der Tierpark seine Heimat gefunden. Auf ungefähr einem Hektar tummeln sich 55 Tierarten wie Wildkatzen und Füchse, aber auch Rhesusaffen und Kängurus. Zur Anlagegehören außerdem drei Aquarien für Elbfische und ein Heil- und Gewürzkräutergarten. Wer mehr vom Kloster sehen will, kann das bei speziellen Führung­en durch die Innenräume tun.

© Cindy Hiller

Flussabwärts

Auf der Rückseite des Klostergeländes schließt sich der Stadtpark bis zur Elbe an. An der Elbe könnt ihr wunderbar spazieren oder mit der kleinen Fähre auf die andere Flussseite hinübersetzen. Dort entlang verläuft auch der Elberadweg, zwischen Kilometer 107 und 110 an Riesa vorbei. An so einem großen Fluss ist das Wasserwandern ebenfalls möglich, egal ob ihr lieber selber paddeln oder bei einer Rundfahrt mit dem Motorschiff entspannt die Umgebung genießen möchtet. Innerhalb des Stadtgebiets münden die zwei kleinen Flüsse Döllnitz und Jahna in die große Elbe. Auch entlang dieser Wasserstraßen führen Wander- und Radwanderwege, die vor allem dazu einladen, das Auengebiet und die Dörfer rund um Riesa zu erkunden. So führt der Jahnatalweg beispielsweise durch Jahnishausen, wo ein großer und idyllischer Schlosspark zu einer Pause und einem Spaziergang durch die Anlage einlädt.

© Cindy Hiller

Rund um die Nudel

Das wahrscheinlich bekannteste Produkt aus Riesa sind die seit 1914 produzierten Nudeln. Auch heute noch befindet sich die Teigwarenfabrik im Stadtteil Gröba. Für alle Pastaliebhaber:innen gibt es in der Nudelcenter-Erlebniswelt alles, was das Herz begehrt. Von Montag bis Freitag finden täglich mehrere Betriebsführungen durch die Produktion statt. Alles weitere Wissenswerte über die 100-jährige Produktionsgeschichte könnt ihr im Nudelmuseum erfahren. Für den großen und kleinen Hunger empfehlen wir euch einen Besuch im Restaurant „Makkaroni“. Dort werden sowohl klassische als auch ausgefallene Nudelgerichte serviert. Zum Abschluss sollte ein Einkaufsbummel durch das Nudelkontor nicht fehlen. Angeboten werden über 100 verschiedene Nudelsorten, sowie Soßen und weitere regionale Produkte, die eine Auswahl schwer machen.

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