Der Anker wird wieder gelichtet! Nach über 20-jährigem Kampf um eine komplette Restaurierung des Gebäudekomplexes aus Büro- und Vereinsräumen, der Kneipe und dem Veranstaltungssaal, Jahren voller Ungewissheit und Bangen um die Zukunft des Ankers sollen 2016 und 2017 die Jahre der Jahre werden. Im März wird der Verein 25 Jahre und macht sich selbst wohl das schönste Geschenk: Vorderhaus und Kneipe sollen in diesem Jahr wieder nutzbar werden.
Der Anker
Veranstaltungen: Konzerte, Lesungen, Theater, Kinder- und Seniorenveranstaltungen
Kinder- und Jugendarbeit mit Kulturarbeit und Werkstätten: Bereich darstellende Kunst – Tanz und Theater, Bereich Kreativarbeit – Töpfern, Schwarz-Weiß-Fotolabor, Bereich Medien – Mediencenter
Seniorenangebote: Bildung, Tanz Bewegung
„Schon mit der Vereinsgründung wurde ein Nutzungskonzept für die Gesamtsanierung des ganzen Objekts entworfen, aber wie das eben mit den Finanzen so ist … Trotzdem sind wir immer am Ball geblieben, und immer über die Politik am Ball geblieben, das war uns wichtig.“ Ein erster Schritt war der Neubau eines Kinder- und Jugendzentrums mit Spielplatz, Freisitz und Garten im Jahr 2000. Der Verein hat seine Wichtigkeit im „unterversorgten Norden“ immer hervorgehoben und Reparaturarbeiten vorgenommen, die sich einrichten ließen. Mit Aktionen und Unterstützern aus der Politik wurde stets weiter für die Grundsanierung der Gebäude gekämpft, doch die Jahre vergingen und vergingen, das Kulturamt konnte keine großen Summen bereitstellen – bis eine Sanierung schließlich nicht mehr möglich war. „Unser größtes Problem war die Zeit. Wir wollten ja schon 2013 anfangen zu bauen, aber mit der öffentlichen Hand gab es immer wieder Probleme wie Fördermittel, Ausschreibungen und es muss vieles beachtet werden. Wir wussten nie, wann und was geschieht – deswegen konnten wir schon 2013 kaum noch Konzerte im Saal machen. Das nächste Problem war, dass wir lange nicht wussten, wo wir überhaupt hin sollen. Unser jetziges Interim haben wir selbst entdeckt und uns darum bemüht. Mit dem Vermieter war schon alles geklärt, dann haben wir das dem Kulturamt mitgeteilt, woraufhin es eine große Runde gab und es erstmal hieß: Nein. Wir haben ja ganz böse Jugendliche … naja, geh mal mit so einem Haus irgendwo hin! Für uns bedeutet ein Nein: Jetzt erst recht! Aber natürlich waren unsere Kursteilnehmer verunsichert, weil alles eine gefühlte Ewigkeit in der Schwebe war.
Land in Sicht!?
Auch die zwischen Vereinsgebäude und Veranstaltungssaal liegende Kneipe konnte schließlich abgerissen werden, allerdings wurde sie 1:1 rekonstruiert. „Unser Publikum wollte auf jeden Fall seine alte Kneipe zurück, und man sieht wirklich keinen Unterschied. Einiges konnte sogar erhalten werden.“ Die Eröffnung ist diesen Sommer im Juni geplant, die Schlüsselübergabe soll in der Geburtstagswoche stattfinden. Die Renftstraße wird außerdem zum Renftplatz, eine Endfertigstellung ist dann für Juni 2017 geplant, man hofft, den Saal in einem Jahr übernehmen zu können.
„Wir müssen natürlich auch jetzt am Markt bleiben, was nicht einfach ist, wenn man neben dem Alltagsgeschäft auch noch den Bau zu managen und zu planen hat. Eine Veranstaltung außerhalb durchzuführen, ist außerdem fünf oder zehn Mal aufwendiger, als sie im eigenen Haus zu haben. Die Agenturen haben uns nicht vergessen, aber oft muss ich sagen ,Ich weiß es nicht`. Aber: Unsere erste feste Konzertzusage haben wir schon getätigt, die Mail wollen wir uns aufhängen: Anne Clarkes Abschiedstour im November 2018.“
Jubiläumswoche 25 Jahre Anker vom 26. März bis 3. April 2016
Weitere Termine:
• 18.3.2016, 10 Uhr: Lesung anlässlich von „Leipzig liest“ in der Gustav-Kühn-Str. 8 – Regina Nössler „Endlich daheim“
• 29.3.2016, ab 14 Uhr: Stündliche Führungen durch das Anker-Interim
• 2.4.2016, 20 Uhr: Konzert Duo Infernale – Zöllner & Gensicke in der Alten Handelsbörse
• 8.4.2016, 20 Uhr: Konzert Ulla Meinecke „Wir waren mit dir bei Rigoletto, Boss“ – Reformierte Kirche Tröndlinring
• 16.4.2016, 20 Uhr: Reinhardt Repkes Club der toten Dichter – Charles Bukowski – Gedichte neu vertont mit Peter Lohmeyer in der Peterskirche
Abschließend sagt Heike Engel: „Es ist doch eigentlich Wahnsinn, dass man 25 Jahre kämpfen musste, um eine Komplettsanierung zu erreichen.“ Aber, manchmal lohnt es sich eben … „Wenn wir wieder in den Saal gehen, wird das eine Woche Party.“
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