Laing im Interview

Frontfrau Nicola Rost der Band Laing vor ihrem Auftritt beim Rock im Stadtpark Festival 2013 im Interview.

Girlband war gestern, Laing ist heute. Die vierköpfige Electro-Pop-Band aus Berlin ist der moderne Beweis dafür, dass auch eine reine Frauenband ohne den Einsatz vieler Instrumente gute Musik und treibende Live-Shows machen kann. Seit ihrem zweiten Platz beim Bundesvision Song Contest 2012 mit dem Hit „Morgens immer müde“ sind die Mädels ein gefragter Act auf zahlreichen Festivals. Am 28. September 2013 spielen Laing beim „Rock im Stadtpark“-Festival in der Magdeburger Factory. Wir sprachen vorab mit Frontfrau Nicola Rost.

Nicola, ihr spielt hier in Magdeburg am 28. September bei „Rock im Stadtpark“. In diesem Jahr findet das Festival aber erstmals Indoor statt..
Ach, echt!? Das ist ja witzig. Das wusste ich gar nicht. Dann sollte man es vielleicht irgendwie umbenennen in etwas mit „statt Park“. Das ist gleich noch eine coole Marketingidee (lacht).

Wie kommt es, dass du das gar nicht wusstest?
Mir bleibt ehrlich gesagt wenig Zeit, mich im Voraus mit den Städten und Gigs zu beschäftigen, wo wir spielen. Meist mache ich das dann kurz vorher im Bus oder auf dem Weg dahin.

Euer eigentlich für November geplantes Konzert im Rahmen der „Paradies Naiv“-Tour wurde dafür abgesagt. Warum?
Wir selbst haben mit der ganzen Terminplanung eigentlich gar nicht so viel zu tun. Das macht alles unsere Booking-Agentur für uns. Und die schaut eben immer, wie sich die Termine und Anfragen am besten koordinieren lassen damit wir möglichst alle erfüllen können. Wir wollen so viel wie möglich spielen. Und in dem Fall war es wahrscheinlich einfach die Kürze des zeitlichen Abstands zwischen beiden Terminen. Da muss man dann eben Prioritäten setzen

Spielt ihr denn lieber auf Festivals als eine eigene Show?
Nein, das kann man so nicht sagen. Wir haben natürlich total Bock, auch mit einer eigenen Show nach Magdeburg zu kommen und werden das definitiv bei nächster Gelegenheit tun. Wir stehen auch in Kontakt mit einigen Fans aus Magdeburg, die uns hinterher reisen und von denen wissen wir ja, dass das Interesse der Leute auf jeden Fall da ist.

Ihr habt in diesem Jahr bereits auf sehr vielen Festivals gespielt. Bei „Rock im Stadtpark„ tretet ihr neben Künstlern wie MC Fitti auf. Wie wichtig ist es euch, dass ihr euch mit den anderen Acts identifiziert?
Grundsätzlich sehe ich die Herausforderung von Festivals genau darin, dass du neben Künstlern spielst, die verschiedene Genres bedienen. Die Leute kommen eben nicht nur, um dich zu sehen, sondern du spielst vielleicht vor oder nach einem Act, der ganz andere Musik macht als du selbst. Und wenn du sie dann trotzdem mit deinem Auftritt abholst, ist das ein tolles Gefühl. Außerdem ist es immer witzig und wahnsinnig interessant, wie viele Leute man kennenlernt und Geschichten man hört und erlebt. Fitti kennen wir ja zum Beispiel schon von einigen Festivals in diesem Jahr.

Gibt es denn eine bestimmte Anekdote, die dir auf Anhieb einfällt, wenn du auf eure Festivalsaison 2013 zurückblickst?
So auf Anhieb ist das immer schwierig. Es gibt so viele witzige Geschichten. Was mir aber sehr in Erinnerung geblieben ist, ist unser Auftritt im Fernsehgarten. Das war schon eine krasse Erfahrung. Da prallen wirklich Welten aufeinander.

In euren Texten benutzt ihr mitunter Worte wie „ficken“, wie in der aktuellen Single „Mit Zucker“. Überlegt ihr – insbesondere bei solchen Auftritten wie im Fernsehgarten –vorher, welche Songs ihr spielen könnt?
Naja, unsere Songs sind ja nicht vulgär und wir benutzen nicht nur solches Vokabular. Eigentlich kann ich mich bisher nur an einen Auftritt erinnern, bei dem ich zwischendurch ein klein wenig gehemmt war. Das war bei der IdeenExpo in Hannover dieses Jahr. Da haben wir vor Taio Cruz gespielt, den ich persönlich bis dahin gar nicht so wirklich kannte. Ein Großteil der Leute war aber wegen ihm da und viele der Kids im Publikum hatten ihre Eltern dabei. Da habe ich dann auf der Bühne schon kurzzeitig überlegt, wie unsere Songs da wohl ankommen.

Würdet ihr für euch denn eine Zielgruppe definieren, die ihr mit eurer Musik ansprechen wollt?
Nein, eigentlich nicht. Wir wollen den Leuten vor allem etwas mit unserer Musik geben und, dass sie bei unseren Konzerten einen schönen Abend mit uns haben und inspiriert werden. Ich freue mich zum Beispiel total wenn kleine Jungs oder Mädels an der Bühne stehen und ein Autogramm auf Poster von uns haben wollen. Aber genau so cool ist es zu sehen, wenn man bei einer gestandenen Festivalcrowd gut ankommt.

Eure Bühnenshow ist im Gegensatz zu euren ausgefallenen und schrillen Videos meist sehr minimalistisch. Wie passt das zusammen?
Ich finde man hat bei Live-Auftritten ganz andere Möglichkeiten, mit Effekten zu arbeiten und Emotionen zu erzeugen. Da kannst du die Stimmung eines Songs ganz anders rüberbringen. Die Leuten sollen sich ganz auf uns und unsere Stimmen konzentrieren. In einem Video hast du eben nicht die Möglichkeit, die Leute live abzuholen und die Botschaft des Songs muss trotzdem über dessen volle Länge tragen.

Ihr seid auch bekannt für eure ausgefallenen Kostüme. Wer macht die?
Früher habe ich die noch selbst gemacht. Da sahen sie aber auch nur von Weitem gut aus (lacht). Mittlerweile habe ich so viel zu tun, dass das den Rahmen sprengen würde. Jetzt produziert sie eine Freundin von mir, die Modedesignerin ist, in Absprache mit mir. Wir setzen uns zusammen, sammeln Ideen und sie setzt die dann um.

Haben die anderen Mädels dabei auch Mitspracherecht?
Ja, na klar.  Es müssen sich ja auch alle wohl fühlen. Ich bin zwar der kreative Kopf der Band, aber natürlich stimmen wir uns auch untereinander ab.

Vielen Dank für das Interview!

Musik und Videos von Laing könnt ihr euch in deren YouTube-Channel anschauen!

Rock im Stadtpark 2013

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