Komfort im Alter erhöhen
Um möglichst lange mobil und eigenständig im Alter zu bleiben, ist tägliche Bewegung und moderater Sport wichtig. Die wunderschön angelegten Parks Berlins bieten dazu ideale Bedingungen. Frühzeitig sollte jedoch auch überlegt werden, ob die aktuelle Wohnsituation auch in späteren Jahren, wenn die Mobilität nachlässt, ohne fremde Hilfe nutzbar sein kann. Sind Dinge schon so gebaut, dass sie auch mit Einschränkungen nutzbar sind, können sie umgebaut werden oder sollte man sich nach einer anderen Wohnung umschauen? Einfache Maßnahmen wie erhöhte Betten, Antirutschmatten im Bad oder eine gute Ausleuchtung sind relativ einfach umzusetzen und erhöhen merklich den Komfort. Eine bodenebene Dusche, ein erhöhter Toilettensitz oder ein Treppenlift sind dagegen kostspieligere Dinge, die zu einem selbstständigen Leben im Alter beitragen.
Lohnende Anschaffungen
Im Sanitärbereich können rutschsichere Matten innerhalb und außerhalb der Dusche eine gute und kostengünstige Sturzprophylaxe sein. Haltegriffe und ein Duschhocker sind weitere einfache Möglichkeiten, um sich die Körperpflege zu erleichtern. Im Wohn- und Schlafbereich sollte für eine ausreichende Beleuchtung und das Entfernen von Stolperfallen wie Teppiche oder Kabel geachtet werden. Sollte doch einmal etwas passieren, ist für alleinlebende Menschen ein sogenannter Hausnotruf eine gute Möglichkeit, schnell Hilfe zu erhalten. Dieses System besteht aus einem Sender, den der Senior als Armband am Handgelenk oder als Anhänger um den Hals trägt. Im Notfall muss lediglich ein Knopf gedrückt werden, um mit einem vorher einprogrammierten Empfänger des Notrufs verbunden zu werden. Da der Sender wasserfest ist, kann er dauerhaft auch beim Duschen getragen werden. Ein Hausnotruf ist ein offiziell anerkanntes Seniorenhilfsmittel und wird bei anerkannter Pflegestufe sogar von der Pflegekasse bezuschusst.
Spezielle Seniorenbetten
Eine besonders lohnende Anschaffung ist ein Bett mit erhöhter Liegefläche und elektrisch verstellbarem Lattenrost, sogenannte Komfortbetten. Diese sind zwar keine speziellen Seniorenbetten, da sie von jedermann genutzt werden können, aber die Ausstattung ist perfekt für ältere Menschen, die schon das ein oder andere Handicap haben. Die Vorteile sind dabei ganz klar, das leichtere Zubettgehen und das vereinfachte Aufstehen, was kräftesparender ist als bei niedrigen Betten. Ab einer Höhe von 50 cm werden Betten als Komfortbetten bezeichnet. Ein verstellbarer Lattenrost bietet weiteren Komfort. Dabei gibt es zwischenzeitlich spezielle Lattenroste für Seniorenbetten, die sich nicht nur manuell unten wie oben verstellen lassen, sondern auch elektrisch zu bedienen sind. Per Fernbedienung kann man sich das Kopf- und / oder das Kopfteil bequem in die gewünschte Lage verstellen. Das funktioniert selbstverständlich auch im Liegen. Die Unterschiede liegen dabei im Motor sowie in der Varianz der verstellbaren Teile. Das heißt, können Kopf- und Fußteil nur rauf und runter bewegt werden oder ist auch im Kniebereich oder Kopfbereich eine weitere Verstellung möglich. Ohne jeglichen Kraftaufwand kann die Liegeposition bis zur perfekten Stellung justiert werden. Ob zum Lesen, Fernsehen oder dem Hochlegen von geschwollenen Beinen ist alles komfortabel und präzise einstellbar.
Hilfreiche Umbaumaßnahmen
Wer bestehenden Wohnraum barrierefrei modernisieren will, sollte vor allem auf Schwellenfreiheit und ausreichend Platz für das Manövrieren mit einem Rollator oder Rollstuhl bedenken. Kleinere Höhenunterschiede können mittels einer Rampe zugänglich gemacht werden. Zimmertüren sollten mindestens eine Breite von 80 cm haben, was vor allem bei älteren Badezimmertüren häufig nicht der Fall ist. Eine ausreichend geräumige und ebenerdige Dusche sind weitere notwendige Maßnahmen. Sie sollte die Mindestmaße von 120 mal 120 cm nicht unterschreiten, um sie auch mit einem Rollstuhl einfach befahren zu können. An bestehende Badewannen kann ein Hebesitz zum Ein- und Aussteigen montiert werden. Bei den Armaturen sind Schwenkhebel sehr hilfreich. Auch ein erhöhtes WC mit seitlichen Haltegriffen ist eine hilfreiche Umbaumaßnahme im Sanitärbereich. In der Küche sollte die Arbeitsplatte bei Rollstuhlfahrern unterfahrbar sein. Bei den Schränken sind allgemein ausziehbare Schränke oder welche mit Schubladen besser geeignet. Oberschränke dagegen sind eher schwer erreichbar, auch wenn Senioren noch mobil sind. Bei unumgänglichen Treppen im Wohnbereich gibt es die Möglichkeit, einen Treppenlift einzubauen. Dadurch können Senioren, denen das Treppensteigen schwerfällt, trotzdem in ihrem vertrauten Umfeld wohnen bleiben. Vor der doch recht kostspieligen Anschaffung sollte sich vorab gut über die verschiedenen Systeme informiert werden. Eine Beratung vor Ort ermöglicht ebenfalls eine Einschätzung, was bei den baulichen Gegebenheiten überhaupt infrage kommt.
Fazit
Die immer älter werdende Gesellschaft benötigt altersgerechten Wohnraum. Schon mit einigen wenigen Maßnahmen lässt sich der Alltag erleichtern, wenn die Mobilität nachlässt. Viele Dinge erhöhen erheblich den Komfort. Wem sein bisheriges Heim zu groß oder unpraktisch wird, kann mit Umbaumaßnahmen eine Möglichkeit schaffen, länger in den gewohnten vier Wänden wohnen bleiben zu können. Das kann unter Umständen allerdings kostspielig werden. Alternativ ist eine weitere Variante, nach einer neuen und barrierefreien Unterkunft zu schauen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass sie eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und Einrichtungen des täglichen Bedarfs wie Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Kultur bietet.