Das Milliarden-Imperium Red Bull
Höher, weiter, schneller, Red Bull
30.04.2013
Geli Megyesi
Red Bull ist eine weltweit einzigartige Marketingmaschine. Kein anderes Unternehmen versteht es so, Lifestyle und Produkt miteinander zu verbinden – um die Brause geht’s dabei nicht.
Dabei geht es schon längst nicht mehr um die Brause in der blau-roten Büchse, die eine belebende Wirkung sowie leistungssteigernde Eigenschaften für den Konsumenten haben soll. Es geht vor allem um „höher, weiter, schneller“, es geht darum, menschliche Grenzen zu überwinden. Bekanntestes Beispiel ist der ehemalige Base-Jumper Felix Baumgartner, der im vergangenen Jahr einen Fallschirmsprung aus der Stratosphäre ausführte – und das via Live-Übertragung. Was könnte ein Brause-Hersteller davon haben, jemanden knapp 39 km im freien Fall springen, die Schallmauer durchbrechen und fast alle Weltraum-Rekorde knacken zu lassen? Um diese Frage zu beantworten, kommt man um den Begriff Milliarden-Imperium nicht umhin. Red Bull ist im Bereich der Extremsportarten und Live-Events nicht mehr wegzudenken.
Das TV-Format „Die Story im Ersten“ hat sich in der Doku „Die dunkle Seite von Red Bull“ mit der Frage beschäftigt, wie weit der Konzern im Überwinden von Grenzen noch gehen darf. Die Reporter beleuchteten mehrere Todesfälle von Red Bull gesponserten Extremsportlern: Beispielsweise verunglückte im Jahr 2009 der 38-jährige Ueli Gegenschatz bei einem Base Jump in Zürich, was eine Werbeaktion von Red Bull darstellte. Auch der Skifahrer Shane McConkey verunglückte bei Dreharbeiten für einen Red-Bull-Werbespot. Ein besonderer Fokus wurde auf den 36-jährigen Extremsportler Eli Thompson gelegt. Auch er starb 2009. Er schlug in den Alpen bei einem Sprung in einem Wingsuit gegen eine Felswand. In der Doku wurde vor allem angeprangert, dass Red Bull diesen Sprung in einem geplanten Kinofilm verwenden wolle. Die Reporter versuchten vergeblich mit den Konzern-Verantwortlichen, geschweige denn mit Mateschitz, Interviews zu bekommen. Sie sprachen dafür mit Hinterbliebenen und Werbefachleuten. Natürlich wird im Internet auf verschiedenen Portalen diskutiert, was man vom Milliarden-Konzern aber auch von der Doku halten soll. Die Einen sagen, Red Bull übertreibe es und dränge Sportler dazu, immer mehr Risiken einzugehen und Sponsorenverträge mit immer spektakulären Aktionen einzuhalten. Andere sagen, Red Bull verhelfe Sportlern, ihre Träume zu erfüllen und dass jeder das Risiko einer Extremsportart kenne.
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