Champions League-Teilnahme in Gefahr? RB Leipzig: Champions League, Verunglimpfung von Werner und 1. FC Köln

Die Leipziger festigten ihren 2. Tabellenplatz. Doch ist die Teilnahme an der Champions League trotz sportlicher Qualifikation in Gefahr? Außerdem: neuer Torwart und wer den 1. FC Köln so stark macht.

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Sportlich gesehen, ist RB Leipzig mit dem gewonnen Spiel gegen Borussia Mönchengladbach wieder in der Spur. Die Leipziger festigten den 2. Tabellenplatz mit 45 Punkten – 5 Punkte entfernt vom Primus FC Bayern München (50); und halten Borussia Dortmund weiterhin auf Abstand (37). So wie es aktuell ausschaut, qualifizieren sich die Leipziger damit direkt für einen Champions League-Startplatz in der nächsten Saison. Doch nicht nur das Financial Fairplay könnte dem noch im Wege stehen – darüber wird der Europäischen Fußballverband (UEFA) noch entscheiden müssen. Vor allem im Nachbarland beim großen Clubbruder werden sich derzeit Gedanken gemacht, warum eben jener Startplatz in der Königsklasse fraglich ist.

Laut der Tageszeitung Salzburger Nachrichten (SN) drohe RB Leipzig ein Verbot für die Champions League. So habe der Red-Bull-Konzern von der UEFA bereits erste Signale bekommen, dass die beiden von Red Bull mitfinanzierten Vereine, FC Red Bull Salzburg und RB Leipzig, nicht gemeinsam international spielen könnten, auch wenn sich beide Vereine für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert hätten. 

Fakt ist: Die Regularien der UEFA besagen, dass der Österreichische Meister berechtigt ist, an den Qualifikationsrunden der Champions League teilzunehmen. In der 1. Bundesliga erhalten die Tabellenplätze 1 bis 3 einen direkten Platz in der Champions League-Gruppenphase und der Viertplatzierte nimmt ebenfalls erst in den Qualifikationsrunden teil.

Die SN wies in ihrem Artikel darauf hin, dass von der UEFA jenes Team bevorzugt werde, welches in der nationalen Meisterschaft die bessere Platzierung habe. Derzeit bedeutet das, dass Salzburg als Österreichischer Meister Vorrang für den auf Platz 2 rangierenden Leipziger Verein habe. Zugleich wurde das Szenario eines möglichen Verzichts der Salzburger durchgespielt. Doch dies sei laut SN-Recherchen nicht möglich. Zum einen seien die Salzburger mit dem Erhalt der Bundesliga-Lizenz damit verpflichtet, bei einer sportlichen Qualifikation am internationalen Wettbewerb teilzunehmen. Zum anderen könnte Leipzig nicht automatisch den Platz der Österreicher einnehmen. 

„Keinen Grund für Zweifel“

 

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Der RBL-Vorstandschef Oliver Mintzlaff reagierte auf den Artikel überrascht und meinte, dass RB Leipzig weder nervös sei noch dass es derlei Signale der UEFA gebe. Sofern sich Leipzig sportlich für die Champions League qualifizieren sollte, gebe es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass der Verein nächstes Jahr auch international spiele.

Warum dieses Thema auf den Tisch kam? Derzeit rangieren die Salzburger mit 46 Punkten an der Tabellenspitze, gefolgt von Cashpoint SCR Altach mit 43 Punkten und FK Austria Wien mit 41 Punkten. RB Leipzig ist akteull Tabellenzweiter. Somit geht der Kurs beider Mannschaften Richtung Champions League. Doch bis es tatsächlich soweit ist, kommen noch einige Spieltage, die a) Red Bull Salzburg von der Spitze drängen können und / oder b) RB Leipzig auf einen 5. Platz oder niedriger fallen lässt.

RBL-Coach Ralph Hasenhüttl meint: „Ich bin Trainer. Ich kümmere mich nur darum, dass wir es sportlich schaffen.“ Und der Weg für den Wettbewerb Champions League sei auch noch ziemlich weit. Zudem solle man davon ausgehen, dass es im Verein einige Menschen gebe, die sich enorm viele Gedanken machen. „Und“, so Hasenhüttl spitz, „die Salzburger Nachrichten sind nicht die Pressestelle der UEFA.“ 

Hasenhüttl: Spieler wird mit Absicht verunglimpft

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Auch bei einem weiteren Thema versteht der 49-Jährige wenig Spaß: Timo Werner. Dieser rückte am letzten Spieltag gegen Gladbach wieder einmal in den vermeintlichen Schwalben-Fokus. Hasenhüttl verständnislos: „Man muss auch richtig hinschauen, warum ein Spieler zu Boden geht.“ Jeder habe spätestens bei den Fernsehbildern gesehen, dass dem 20-jährigen Stürmer auf dem Fuß getreten wurde. RBL Wenn immer wieder die Schwalbe gegen Schalke zum Thema gemacht werde, würde man den „Spieler mit Absicht verunglimpfen“, meint Hasenhüttl sichtlich verärgert.

Neuer Torwart für nächste Saison

Der erste Sommertransfer ist perfekt. Das 18-jährige Torwart-Talent Philipp Köhn wechselt zur Saison 2017/18 vom VfB Stuttgart zu RB Leipzig und erhält einen Vertrag bis 2021.

„Péter Gulácsi ist die klare Nummer eins auf der Position im Moment. Aber Konkurrenz macht besser“, so der RBL-Coach. Zudem gebe es noch keine endgültige Entscheidung, welcher Torwart nach der Saison gehen werde. Fabio Coltorti und Marius Müller kommen an dem ungarischen Nationaltorwart Gulácsi derzeit nicht vorbei. Während Müller erst im Sommer 2016 nach Leipzig geholt wurde, wird wohl der 36-jährige Coltorti, der nur noch bis Saisonende Vertrag hat, Platz machen.

Modeste ist tolles Gesamtpaket

Am Samstag, den 25. Februar 2017 empfangen die Leipziger den 1. FC Köln in der Red Bull Arena. Köln ist aktuell Tabellensiebter mit 33 Punkten und „spielt mit Abstand die beste Saison seit langem“, so Hasenhüttl anerkennend. Auch Köln-Trainer Peter Stöger erhält ordentlich Lob von seinem Landsmann: „Er macht einen fantastischen Job.“ Die Leipziger sind natürlich besonders vor den 17-maligen Torschützen Anthony Modeste gewarnt. Hasenhüttl nennt den 28-Jährigen „ein tolles Gesamtpaket“ und wundert sich nicht, dass die Kölner die 40-Millionen-Euro-Offerte aus China ausgeschlagen haben. „Mit Anthony Modeste hat das Team einen absoluten Toptorjäger, der den Unterschied ausmachen kann. Das Kölner Spiel steht und fällt mit ihm.“

Spiel(er)infos:

Ausfälle:

Yussuf Poulsen (Muskelbündelriss)

Lukas Klostermann (Aufbautraining)

Einsatz fraglich:

Oliver Burke (Oberschenkelprobleme)

Marcel Sabitzer (Adduktorenprobleme)


Gelbsperre droht:

Timo Werner (4 Gelbe Karten) 

Was: 22. Spieltag, 1. Bundesliga – RB Leipzig (2.) gegen 1. FC Köln (7.) 
Wann: Samstag, 25. Februar 2017, 15:30 Uhr 
Wo: Red Bull Arena  


Blick auf die Tabelle und den 22. Spieltag:

FC Bayern München (1.) – HSV (15.), am Samstag um 15:30 Uhr

SC Freiburg (9.) – Borussia Dortmund (3.), am Samstag um 15:30 Uhr

Schalke 04 (10.) – TSG Hoffenheim (4.), am Sonntag um 17:30 Uhr