Für die einen ist die Saison schon gelaufen, für die anderen geht sie noch weiter, aber das Ziel wurde verfehlt und für wieder andere könnte der Traum vom Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse schon fünf Spieltage vor Schluss wahrwerden. So der Status quo bis eben. Nun kam die Mitteilung ins Haus geflattert, dass noch ein Aufstieg winken könnte … aber von vorn:
SC DHfK Leipzig kann vorzeitig den 1. Bundesliga-Aufstieg fix machen
Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben morgen, den 8. Mai 2015 um 17 Uhr die Möglichkeit, bei einem Sieg gegen Eintracht Hildesheim, den Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga fix zu machen. Trainer Christian Prokop möchte den ersten Matchball auch gleich verwandeln – vor allem für die DHfK-Fans. Geschäftsführer Karsten Günther sagt: „Acht Jahre haben wir darauf hin gearbeitet. Und nun könnte der Traum von der 1. Bundesliga wahrwerden.“ Mittlerweile erinnert sich Günther gerne an den Beginn des ambitionierten Handballprojekts, als die anderen ihn und den Verein als „Spinner und größenwahnsinnig“ abtaten, wenn sie von der 1. Bundesliga als Ziel sprachen. „Und jetzt, fünf Spieltage vor Schluss, könnten wir da sein, wo wir immer hinwollten.“ Auch die Mannschaft weiß genau, um was es morgen geht: „Im Training ist schon eine Vorfreude und Anspannung zu spüren – die ist aber auch notwendig, um den Gegner zu bezwingen“, so Prokop.
Sollten die DHfK-Handballer die Partie morgen gewinnen, winkt nicht nur den Spielern eine Aufstiegsparty, sondern auch den Zuschauern. „Wir haben uns lange geziert, über das Aufstiegsthema zu sprechen, aber nun müssen und wollen wir darüber reden!“, so Günther. Gewinnt der SC DHfK Leipzig, wird in der Arena Leipzig nach Spielschluss der Aufstieg gefeiert mit Live-Band, Freibier und was zu so einer Party noch dazu gehört – bis 21:30 Uhr. Aber eben nur: wenn der erste Matchball auch gleich verwandelt wird.
Bisher wurden über 2.000 Tickets verkauft. Der Verein empfiehlt, dass sich die Zuschauer im Vorverkauf Tickets sichern sollten, um bei dem Spektakel dabei sein zu können.
RB Leipzig hakt Aufstieg ab
Dass der Aufstieg in die 1. Bundesliga das erklärte Saisonziel des Zweitligaaufsteigers RB Leipzig ist, überrascht niemanden, der weiß, wie professionell, akribisch und ehrgeizig am Cottaweg gearbeitet wird – und das mit monetären Mitteln, die auch nichts geringeres erwarten lassen. Ausgesprochen wurde dieses Ziel erstmals in der Pressekonferenz zur Rückrunde, als sich der damalige Trainer Alexander Zorniger und RBL-Sportdirektor Ralf Rangnick nicht ganz einig waren, ob ein Aufstieg zu früh kommen könne. „Ob mit oder ohne Demut – Wenn wir einfach nur die Saison hätten zu Ende spielen wollen, dann hätten wir keine Zu- und Abgänge gehabt“, so Rangnick. Wie es weiterging, ist mittlerweile Geschichte. Zorniger war ein Spiel später (nach der Niederlage gegen den damaligen Tabellenletzten Erzgebirge Aue) nicht mehr RBL-Trainer. Sein (Interims-) Nachfolger wurde der U-17-Trainer Achim Beierlorzer.
Unter seiner Federführung holten die Roten Bullen wieder Punkte – vor allem im Hinblick auf den Relegationsplatz. Bis zum Spiel gegen St. Pauli, einem Abstiegskandidaten, hielt die Hoffnung vom Aufstieg die Spieler auch noch motiviert. Besonders der Sieg gegen den ebenfalls erst aufgestiegenen SV Darmstadt 98 (der um eben jenen Relegationsplatz mitkämpft) in letzter Minute durch das Siegestor des RB-Keepers Fabio Coltorti, wollten die RBL-Kicker noch mal Kraft und Motivation für die letzten Spiele tanken. Doch mit der Pauli-Niederlage vergangenen Sonntag ist diese Hoffnung nun endgültig begraben. Schon die Partien zuvor sagte Beierlorzer, dass der Aufstieg nur noch möglich sei, wenn seine Jungs die Spiele gewinnen und die anderen Mannschaften im ersten Tabellendrittel Federn lassen. Nach der Pauli-Partie ist für Rangnick das Thema Aufstieg abgehakt.
Nun geht es um die Trainersuche bei RB Leipzig, die übrigens nicht minder spannend war / ist. Nachdem Thomas Tuchel für die kommende Saison abgesagt hat (zwischendurch mit dem HSV liebäugelte und nun Klopp-Nachfolger beim BVB wird) und Rangnick sich selbst nicht als Wunschlösung betrachtet, stehen die Chancen für Beierlorzer nicht schlecht, das lästige Anhängsel „Interim“ hinter sich zu lassen. Mehr zur Trainerfrage, lest ihr im großen Interview mit Ralf Rangnick, bei dem auch Jürgen Klopp Gesprächsthema war. Für Dominik Kaiser gilt es nach dem geplatzten Aufstiegstraum: „Wir müssen nach vorne schauen und möchten die verbleibenden Saisonspiele nutzen, konstant gut zu spielen.“ Damit können die RBL-Kicker bereits morgen gegen den SV Sandhausen beginnen.
Zusammenfassung Sportdates am Freitag, den 8. Mai 2015
17 Uhr SC DHfK Leipzig (1.) gegen Eintracht Hildesheim (19.) in der Arena Leipzig – Falls die Leipziger gewinnen, gibt’s anschließend eine Aufstiegssparty
18:30 Uhr RB Leipzig (6.) gegen SV Sandhausen (12.) in der Red Bull Arena
Uni-Riesen Leipzig haben auch Möglichkeit aufzusteigen
Für die Basketballer der Uni-Riesen Leipzig schien die Saison bereits beendet – mit einem 6. Platz in der Abschlusstabelle. Doch wie die Riesen selbst soeben bekannt gaben: „Unverhofft kommt oft!“ Denn vor wenigen Minuten kam die Mitteilung ins Haus geflattert, dass die Leipziger Basketballer die Möglichkeit haben, in die 2. Basketball-Bundesliga ProA aufzusteigen. Neben den Hebeisen White Wings Hanau gehören die Riesen aus Leipzig zu den beiden sportlichen Aufsteigern des Jahres 2015. Wie es vom Leipziger Verein heißt, kam diese Information für die Verantwortlichen jedoch nicht völlig unerwartet: „Wie in fast jedem Jahr gab es auch im Verlauf der gerade zu Ende gegangenen Playoffs große Unsicherheiten hinsichtlich der Aufstiegsoptionen. Letztendlich gelang dem Farmteam des Oldenburger Erstligisten die Titelverteidigung gegen bärenstarke Wedeler, die allerdings ebenfalls auf ihr Aufstiegsrecht verzichteten“, so der Verein. Und da die Uni-Riesen einen Lizenzantrag sowohl für die ProB als auch für die ProA gestellt hatten, bleibt ihnen nun noch eine Frist bis zum 11. Mai 2015, um selbst einen Aufstiegsverzicht zu erklären.
Uni-Riesen Geschäftsführer Mark Hoffmann sagt zur Chance, dass „die ProA als echte zweite Bundesliga für uns definitiv die deutlich attraktivere Liga“ sei, allerdings stehe auch fest, „dass wir finanziell definitiv keine Experimente machen werden, da wir das Projekt Uni-Riesen Leipzig nicht in Gefahr bringen wollen“. Im Falle eines Aufstiegs müsste sich vor allem der Etat deutlich entwickeln. Dazu werden in den nächsten Tagen Gespräche mit allen Beteiligten geführt, „um anschließend die Möglichkeiten und Risiken genau abzuwägen“, so Hoffmann weiter.
Nachtrag: Am 12. Mai 2015 haben die Verantwortlichen des Vereins bekannt gegeben, dass die Uni-Riesen Leipzig auf den Startplatz der 2. Basketball-Bundesliga verzichten. Gründe sind zum einen die fehlenden finaziellen Mittel und zum anderen lasse, nach dem Dafürhalten der Geschäftsführung, ein Aufstieg am grünen Tisch die Euphorie vermissen, die ein sportlicher Aufstieg aus eigener Kraft mit sich bringt und die es v.a. bei der Suche nach neuen Sponsorengeldern benötige. Daher ist nun sicher, dass die Leipziger Riesen auch in der kommenden Saison in der 2. Basketball-Bundesliga ProB spielen werden. Deren Zusammensetzung steht allerdings noch nicht fest.