Der Schritt ins Ungewisse – aus diesen Gründen sorgt der Berufseinstieg für Verunsicherung
„Werde ich die Anforderungen meines Chefs erfüllen können? Werde ich mit meinen Kollegen zurechtkommen?“, sind nur einige der Fragen, die sich die meisten zum Berufseinstieg stellen. Derartige Gedanken gehen den meisten Menschen durch den Kopf, bevor sie eine neue Arbeitsstelle antreten – auch solchen Arbeitnehmern, die schon viele Jahre Berufserfahrung gesammelt haben. Wenn ihr am Anfang eures Erwerbslebens steht, sind die Befürchtungen und Sorgen besonders ausgeprägt.
Dies liegt daran, dass die meisten Menschen Veränderungen gegenüber eher skeptisch eingestellt sind.
Als Berufsanfänger steht ihr besonders unter Druck: Erst mit dem Einstieg in die Berufstätigkeit zeigt sich endgültig, ob die gewählte Ausbildung oder das absolvierte Studium die beruflichen Tätigkeiten ermöglichen, die ihr für viele Jahre ausüben möchtet.
Dazu kommen häufig finanzielle Verpflichtungen wie die anstehende Rückzahlung des BAföGs oder eines Bildungskredits. Glücklicherweise finden Studierende und Azubis von heute auf Vergleichsplattformen im Internet schnell einen günstigen Kredit für die Ausbildung, sodass die finanziellen Sorgen durch hohe Zinslasten in den Hintergrund treten. Die Rückzahlung der BAföG-Leistungen wird ohnehin erst frühestens fünf Jahre nach dem Abschluss des Studiums oder der Berufsausbildung fällig.
Die Erfahrungen, die ihr während des betrieblichen Ausbildungsteils oder im Rahmen von Praktika gesammelt habt, sind nur bedingt auf das „echte“ Berufsleben übertragbar. Gleiches gilt für Nebenjobs, mit denen ihr eure Haushaltskasse aufgebessert habt.
Praktische Tipps für den Berufseinstieg
Beim Berufseinstieg geht es nicht nur darum, dass ihr die an euch gestellten Anforderungen erfüllt, Fettnäpfchen vermeidet und einen angemessenen Umgang mit den Kollegen findet. Ein gelungener Einstieg in die Berufswelt zeichnet sich vielmehr dadurch aus, dass er euch die Türen für spätere Erfolge öffnet.
Steht zu euren Fehlern
In der Ausbildung oder im Studium habt ihr euch umfangreiches theoretisches und praktisches Wissen angeeignet. Jedes Jahr treten Hunderttausende Berufseinsteiger ihre erste Stelle an und können es kaum erwarten, das Gelernte in die Praxis umzusetzen.
Auch Menschen, die ihre Ausbildung oder ihr Studium mit Bestnoten abgeschlossen haben, machen Fehler in ihrem Beruf. Wenn euren Kollegen oder Vorgesetzten euch auf einen Irrtum oder ein Missgeschick ansprechen, dann steht zu eurer Verantwortung. Besonders junge Menschen empfinden diese Art von Kritik gelegentlich als Abwertung ihres Wissens oder gar ihrer Persönlichkeit. Größe und Reife beweist ihr, wenn ihr Fehler zugeben könnt und bereit seid, aus ihnen zu lernen. Kritikfähigkeit zählt zu den wichtigsten Soft Skills und ist die Grundvoraussetzung für den Aufstieg auf der Karriereleiter und ein gutes Auskommen mit den Kollegen und Vorgesetzten.
Bereitet euch auf den ersten Arbeitstag vor
Im Idealfall habt ihr euch bereits vor dem Schreiben der Bewerbung umfassend über euren Arbeitgeber informiert. Spätestens dann, wenn der erste Arbeitstag vor der Tür steht, solltet ihr dies nachholen. Informiert euch über die Dienstleistungen oder die Produkte, die euer Arbeitgeber anbietet. Habt keine Angst davor, bei euren Vorgesetzten betriebsinterne Dokumente anzufordern, die euch den Einstieg in den Arbeitsalltag erleichtern. Als neue Mitarbeiter gehört ihr zum Team des Unternehmens und habt das Recht auf Einsicht in solche Schriftstücke, die für eure Tätigkeiten relevant sind. Mit eurer Bitte erregt ihr nicht den Argwohn eurer Vorgesetzten, im Gegenteil: Wenn ihr um betriebsinterne Informationen bittet, um euch effizient einzuarbeiten, beweist ihr Eigeninitiative und die Bereitschaft zum selbstständigen Lernen.
Relativiert eure Selbstzweifel
Es ist nicht ungewöhnlich, wenn ihr vor eurem ersten Arbeitstag Zweifel an euren Fähigkeiten hegt. Wenn der Arbeitgeber ein traditionsreiches und/oder international renommiertes Unternehmen ist, entsteht bei Berufseinsteigern besonders häufig das Gefühl, dass sie den dortigen Anforderungen und Standards nicht gewachsen sind. Wenn euch derartige Gedanken durch den Kopf gehen, dann macht euch bewusst, dass ihr euren Arbeitsplatz nicht ohne Grund erhalten habt. Ihr habt den Arbeitgeber mit euren Qualifikationen, Noten und gegebenenfalls praktischen Fähigkeiten überzeugt. Auch wenn euch Fehler unterlaufen, schmälert dies nicht euer Können.
Ihr lernt eure Kollegen kennen – und die Kollegen euch
Ohne ein angenehmes Betriebsklima gerät der beste Job schnell zur Qual. Deshalb fürchten sich viele Berufseinsteiger vor einem missglückten Kennenlernen mit den Kollegen und Vorgesetzten. Schließlich entscheidet der erste Eindruck, oder nicht? Der beste Tipp für diese Situation klingt banal: Seid ihr selbst! Macht euch bewusst, dass eure Kollegen auch euch kennenlernen und gespannt sind, mit wem sie künftig zusammenarbeiten werden.
Den ersten Arbeitstag realistisch bewerten
Der erste Arbeitstag liegt hinter euch und ihr befindet euch in eurem Zuhause. Nun lasst ihr den Tag Revue passieren. Wer Berufseinsteiger nach ihrem ersten Arbeitstag fragt, erhält überwiegend selbstkritische Antworten. Es ist normal, wenn euch im Nachhinein vermeintliche Fehler auffallen oder ihr sogar denkt, dass euer Berufseinstieg nicht schlechter hätte laufen können. In den allermeisten Fällen trifft dies nicht zu. Um die Selbstzweifel zu relativieren, ist es hilfreich, sich in die Rolle der Kollegen und Vorgesetzten zu versetzen. Die Kleinigkeiten, für die ihr euch im Nachgang kritisiert, sind in den Augen der anderen Beschäftigten üblicherweise Bagatellen, die keine negativen Auswirkungen auf eure berufliche Laufbahn entfalten werden.
Baut Netzwerke auf
Netzwerke zahlen sich für alle Arbeitnehmer aus. Berufliche Beziehungen zu den Kollegen und Vorgesetzten binden euch in die Branche ein, in der ihr tätig seid, und erweitern euren fachlichen Horizont. Diese Netzwerke stellen auch eine wertvolle Unterstützung dar, wenn ihr während eures Berufslebens den Sprung in die Selbstständigkeit wagt.
Der Arbeitsmarkt ist groß
Manchmal helfen weder eine gute Vorbereitung noch positives Denken: Der vermeintliche Wunscharbeitgeber entpuppt sich nach dem Berufseinstieg als Albtraum, die anfallenden Tätigkeiten sind langweilig und das Betriebsklima ist hochgradig angespannt. Wenn dies der Fall ist, solltet ihr nicht vor dem Gedanken an einen Jobwechsel zurückschrecken. Es zeugt nicht von Schwäche und ist kein Ausdruck des persönlichen Scheiterns, wenn ihr einem Arbeitgeber den Rücken kehrt und euch eine neue Stelle sucht. Wenn ihr versucht, euch mit einem Arbeitsplatz zu arrangieren, mit dem ihr unzufrieden seid, behindert ihr euer berufliches Fortkommen.
So gelingt der Berufseinstieg
Das Gefühl von Unsicherheit vor dem ersten Arbeitstag ist natürlich und nachvollziehbar, denn grundlegende Veränderungen lösen häufig Unbehagen aus. Seid authentisch und bereit, aus euren Fehlern zu lernen. Denkt daran, dass ihr den Arbeitsplatz wechseln könnt, wenn ihr mit eurer Tätigkeit oder den Mitarbeitern und Vorgesetzten unzufrieden seid.
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