(Hier geht’s zu den Episoden 1: Lebensverändernde Maßnahmen und 2: Hundstage)
Generell denke ich nicht in den Schubladen „Ich Chef, du nix“. Dank einschlägiger Salsa-Tanzerfahrung musste ich jedoch lernen, dass das mit der Gleichberechtigung halt auch nicht immer funktioniert – denn dann latscht man sich ständig gegenseitig auf die Füße und von Harmonie ist keine Spur. Wo ich also beim Salsa mehrere Monate lernen musste, dem männlichen Gegenpart zu vertrauen und die Führung zu überlassen, galt es nun, dafür zu sorgen, mir nicht vom Hundemann auf der Nase herumtanzen zu lassen.
Ich verstehe jeden, der am Anfang dem Nervenzusammenbruch gefährlich nahe kommt und an seine Grenzen gerät. Auch ich stand mehrmals an diesem Punkt. Der Hund muss sich deinem Leben anpassen, heißt es, doch wenn man sich kaum traut, mal aufs Klo zu gehen, wenn Besuch da ist, ist man doch sehr eingeschränkt in seinem Tun …
Auf dem Weg zur Führungspersönlichkeit
Wenn mensch von Natur aus nicht gerade vor Selbstsicherheit strotzt und eher zur Kategorie „Zerdenker“ gehört – und darunter zähle ich mich absolut – muss man erst mal ganz bei sich selbst anfangen. Der Hund ist nur ein Spiegel eurer selbst und verdammt feinfühlig – dem könnt ihr nix vormachen. Verdammt! „Sicheres Auftreten bei ziemlicher Ahnungslosigkeit“ lautete also vorerst meine Devise.
Ewiges Hin- und Hergedenke wurde eingetauscht gegen „Sehen. Entscheiden. Durchziehen.“ Das ist natürlich nicht von heute auf morgen gemacht, manch einer geht jahrelang zum Psychologen dafür. Aber was soll’s, ich hab jetzt ’nen Hund, der ist meine Psychotherapie.
Ich habe drei verwirrende, anstrengende Monate gebraucht, um mich auszuprobieren und diese Dinge überhaupt erst mal herauszufinden. Ich denke, nein – ich bin bereit, die Führung im Hundetanz zu übernehmen. Jetzt gilt es, sie umzusetzen!