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Episode 1: Lebensverändernde Maßnahmen
Sechs Monate ist der kleine Dackelmischmasch nun bei mir. Da man das genaue Alter von Uncle nicht kennt, habe ich es irgendwann kurzerhand auf den 21. Februar gelegt. „U“ ist nämlich der 21. Buchstabe des Alphabets und „N“ der 14., also der zweite Monat, wenn man nach Dezember von vorne anfängt zu zählen. Jedenfalls wird Uncle da nun zwei Jahre alt. Wem das zu unromantisch klingt, der sollte unbedingt weiterlesen, denn hier kommt mein Liebesbrief an meinen Hund.
ich rede oft mit dir wie mit einem Menschen und weiß natürlich, dass du maximal einen Bruchteil davon verstehst. Dafür schaust du mich oft an und ich frage mich, was du mir gerade mitteilen willst. In den meisten Fällen ist es wohl „Kommt da jetzt noch was (zu essen) oder kann ich gehen?“ Jedenfalls sind es so viele kleine Blicke – ob du aus deinem Körbchen zu mir schaust, bevor du wegdöst, oder beim Gassi gehen einfach so zu mir hochblickst, oder dich bei mir rückversicherst, wenn doch mal wieder ein ganz gruseliger Mann an uns vorbei geht: wir haben da wohl eine Connection.
In diesem halben Jahr ist für mich eine Ewigkeit vergangen. Wir sind gemeinsam durch die sommerliche Affenhitze gedackelt, als ich so überfordert mit dir war, wir sind durch die Hundeschule gegangen (ein besonderer Dank geht hierbei an Marcel Müller mit seiner Hundeschule Stadtwölfe), wir haben gelernt, uns entgegen kommenden Menschen ignorant bis freundlich zu begegnen, wir mussten durch höhere Gewalt in ein neues Zuhause ziehen und haben teilweise von vorne angefangen, wir haben gelernt uns auch mal zu vertrauen, wir haben Weihnachten mit der Familie und auch Silvester gemeistert und jetzt arbeiten wir sogar wieder an deinen Bürohund-Fähigkeiten.
Ein paar weitere Baustellen gibt es da natürlich weiterhin, aber diese Episode gilt allein dem, was wir und was du schon geschafft hast. I wuff you, Uncle!