Leipziger Kunst im Überblick Kunstticker: Leipziger Kunst im Hotel und News zur GfZK und zum MdBK

Wir sind gerade schon mitten im Kunstjahr 2024 angekommen und trotzdem wollen wir euch nicht vorenthalten, was gerade so in Leipzigs Kunstszene passiert bzw. passiert ist.
Im Kunstticker bekommt ihr den ultimativen Überblick.
Also raus aus den eigenen vier Wänden und rein in die Museen und Galerien dieser Stadt.

Sarah Pierce: Scene of the Myth

© Felix Schneider

Gemeinsam mit dem Irish Museum of Modern Arts präsentiert die Galerie für Zeitgenössische Kunst seit dem 26. Januar die Ausstellung Scene of the Myth (zu Deutsch: „Schauplatz des Mythos“). Verantwortlich ist die amerikanische Künstlerin Sarah Pierce, die seit 20 Jahren in Irland lebt und mit Scene of the Myth ihre erste Einzelausstellung in Deutschland zeigt. Die Ausstellung wird von Rike Frank kuratiert.

Mit acht eindrucksvollen Installationen, Performances und Videoarbeiten realisiert Sarah Pierce ihr Konzept der „Gemeinschaft der Ausstellung“, durch das Besucher:innen einer Ausstellung eine Gemeinschaft bilden. Thema der ausgestellten Werke ist unter anderem die irische Diaspora. Mit Kopien von Gemälden und Zeichnungen irischer Persönlichkeiten offenbart Pierce Einzelschicksale von irischen Exilanten, die Fragen von Zugehörigkeit, Heimat und Kultur aufwerfen. In Videoarbeiten behandelt die Künstlerin die Alzheimer-Erkrankung ihrer Eltern. Unter anderem können die Besucher:innen Videos sehen, in denen Pierce sie bittet, sich Gedächtnisübungen zu unterziehen.

Besonders interessiert die Künstlerin auch die Beziehung zwischen Lehrenden und (Kunst)Studierenden, die fragil und einem stetigen Wandel unterzogen und von Politik und Kultur geprägt wurden und werden. Eine Vielfalt an Themen, die sich im Ausstellungs-Verständnis von Sarah Piece durchaus wiederfindet, denn in all ihren Werken werden wahres, ererbtes und erfundenes Wissen auf die Probe gestellt und hinterfragt.

Kunst im Hotel

© Felix Schneider

Das Pentahotel Leipzig stellte am 26. und 27. Januar in seinen Räumlichkeiten die Kunstwerke dreier verschiedener Künstler aus Leipzig frei nach dem Motto “Leipzig Loves Art” aus.
Das Hotel zeigte Werke von Tibor Hudák, Nori Blume und Philipp Kirschner. Tibor Hudák ist bekannt als Tätowierer im Leipziger Westen. Er fertigt aber auch großflächige Werke mit Sprühfarben an, die besonders bunt und laut wirken.
Nori Blume ist eine Künstlerin, deren Werke expressionistisch und multimedial gestaltet sind. Unter anderem ist sie für die Gestaltung der Fassade des neuen Café Hin & Veg bekannt.
Der Fotograf Philipp Kirschner ist insbesondere für seine besonders in Szene gesetzten Fotografien bekannt. Diese porträtieren Leipzig aus bisher unbekannten und überraschenden Perspektiven. Einige Werke der Künstler werden weiterhin im Pentahotel zu sehen sein. Gäste können diese per Scannen eines QR-Codes bei Interesse kaufen und an der Rezeption mitnehmen.

Sind wir bald alle Kurator:innen?!

© MdbK

Das MdbK hat auch dieses Jahr wieder ein eindrucksvolles Programm auf die Beine gestellt. Während bis zum 17.03. noch die Evelyn Richter Fotoausstellung zu sehen ist, wird bereits am 07.03. die Ausstellung Tübke und Italien eröffnet. Bis in den Juni sind Bilder des Leipziger Malers und Zeichners zu sehen, die auf seinen wiederholten Italienreisen basieren. Reisen, die in den 70er und 80er Jahren viele seiner Landsleute aus der DDR nicht einmal erträumen konnten. Wunderschöne, farbintensive Gemälde mit einem differenzierten Blick auf die romantischen Italienbilder erwarten die Besucher:innen.

Im Laufe des Jahres wird auch das neue digitale Angebot der MdbK an den Start gehen. Online soll es zukünftig möglich sein, Bilder aus dem (digitalen) Archiv unter eigenen Gesichtspunkten zusammenzustellen und mit ihnen in den Austausch zu treten. Ob wir bald alle Kurator:innen unserer eigenen MdbK-Ausstellung sein werden? Wir dürfen gespannt sein.

Gekrönt wird das MdbK Programm dieses Jahr durch die große Rembrandt Ausstellung mit dem Titel “Impuls Rembrandt: Lehrer Stratege Bestseller”. Zu sehen sein werden Gemälde, Zeichnungen und Radierungen von Rembrandts Schülern, die sich im Besitz des MdbK befinden. Ergänzt wird die Ausstellung aber auch mit echten Rembrandts (rund 60 Stück als Leihgaben vieler europäischer Museen). Gemeinsam sollen die Bilder einen Einblick in das Schaffen des Künstlers geben. Sie zeigen, wie im 17. Jahrhundert eine der größten Werkstattbetriebe der holländischen Malerei organisiert war.

Ihr habt Lust auf noch mehr Kulturprogramm, dann schaut gerne auch, was die gfzk für 2024 zu bieten hat.