Leipziger Bands im Fokus Epischer Metal aus Leipzig von Disillusion

Ein bisschen Death, ein bisschen Progressive, eine Prise Alternative und natürlich Thrashmetal: 1994 begann alles.

© Jörg Singer

Frontmann Andy Schmidt, Tobias Spier, Alex Motz, Markus Espenhain und Jan Stölzel gründen Disillusion, zunächst als kleines Bandprojekt und natürlich noch ohne Plattenvertrag. Die fünf experimentieren mit Sounds wie von Pantera oder Machine Head, lassen aber gleichzeitig auch melancholische Klänge einfließen. Nach ein paar Demos und spätestens mit dem „Red“-Tape, das die eigene Stilrichtung etabliert, wird klar: Das wird ein richtig großes Ding.

Düstere Metal-Gemälde und epische Szenen

Doch aller Anfang ist schwer und etliche Probleme sorgen ‘98/’99 zunächst für eine Pause, da es an Mitgliedern und Zeit mangelt. 2001 nimmt die Band ihre erste richtig professionelle Demo auf: „Three Neuron Kings“. Mit dieser sorgen sie im Untergrund für mächtig Aufruhr. Die darauffolgende EP „The Porter“ findet auch im internationalen Raum Anklang und ermutigt die Band, das Projekt zu vergrößern – und das klappt auch: Sie unterzeichnen bei Metal Blade und veröffentlichen 2004 endlich das Debütalbum „Back To Times Of Splendor“. Live spielen sie zunächst als Support für namhafte Größen wie Amon Amarth, dürfen aber bald auch schon eigene Bühnen bespielen. In den kommenden Jahren ist die Fluktuation der Bandmitglieder recht hoch, ein beständiges Element und Grundpfeiler von Disillusion bleibt aber Frontmann Andy Schmidt, der 2022 mit der Band das mittlerweile vierte Album „Ayam“ veröffentlicht.

Doom, Death, Ayam

© official DISILLUSION

Dass die Pandemie Disillusion einen Strich durch die Rechnung der Live-Auftritte gemacht hat, kommt ihnen bei den Aufnahmen des Albums zugute: Das vierte Album der Band ist deutlich fokussierter, vielschichtiger und ausgereifter als die ohnehin schon hochgelobten Vorgänger und stellt diesmal den Gesang ins Rampenlicht. Schon mit dem elfminütigen Opener setzen die Leipziger ein Zeichen: Dieses Album wird episch. Düster, stürmisch und immer wieder durchzogen von Blitzen. Ja, so bildhaft muss man die Platte beschreiben, denn jeder Song ist wie ein Gemälde von epischen Ausmaßen und beschwört regelrecht ein Kopfkino herauf. Auch die Songs nach dem Opener lassen kaum zu wünschen übrig; mit fiesen Growls von Andy Schmidt und brutalen Soloeinlagen kommt eine wunderbar düstere Doom- und Death-Metal-Stimmung auf.

Auch im kommenden Jahr ist die Band bereits für mehrere Festivals eingeplant, wer nun also auf den Geschmack gekommen ist, darf sich freuen. Und wer weiß, vielleicht sitzen Andy Schmidt und seine Kollegen schon an der nächsten Platte …

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